1. Profitipps zu Silvester aus dem Tierheim

    Tieren einen sicheren Rückzugsort bieten / Kein Gassigang am Silvesterabend ab 18 Uhr

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Tanja Tiedtke leitet das Tierheim in Bückeburg und unter ihrer Verwaltung werden 70 Katzen, 20 Wellensittiche, 25 Hunde und 15 Kaninchen von zehn hauptamtlichen Mitarbeitenden und 30 Ehrenamtlichen betreut. Für die erfahrene Tierschützerin hat sich das Bewusstsein der Menschen in den vergangenen Jahren in Sachen "Tiergeschenke zum Weihnachtsfest" deutlich geschärft: "Gute Aufklärung und auch verständiges Nachdenken haben dazu geführt, dass ein sehr ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein der Menschen zum Weihnachtsfest herrscht. Ausgesetzte Tiere nach dem Fest hat es in den letzten Jahren nicht mehr gegeben!" Deshalb habe man auch im Tierheim keinen Vermittlungsstopp vor Weihnachten mehr und stelle fest, dass viele Menschen so vernünftig sind, dass sie etwa bei großen Festgesellschaften zum Weihnachtsfest vorher kein Tier aus dem Heim nach Hause holen. "Die Tiere sollten sich in Ruhe erst einmal in ihr neues Zuhause eingewöhnen", rät Tiedtke. Dennoch hat sie einige Tipps parat, besonders für die Zeit zwischen den Jahren sowie Silvester und Neujahr. Dann kommt es nämlich immer wieder dazu, dass hochängstliche Hunde oder Freigängerkatzen weglaufen. Dabei legen sie oft viele Kilometer zurück. Ihr Rat: Katzen ab dem 30. Dezember möglichst nicht mehr rauslassen, es sei denn, sie haben einen sicheren Rückzugsort. Das gilt übrigens auch für die Wohnung. Sollten sich Katzen oder Hunde bei lauten Silvestergeräuschen in der Wohnung verstecken, diese nicht aus ihren Verstecken herausholen. Hunde sollten ab dem 29. Dezember nur angeleint geführt werden, mit besonderem Sicherheitsgeschirr oder doppelter Leine und Bauchgurt. Am Silvesterabend sollte der letzte Gassigang vor 18 Uhr beendet sein, von dann an geht es nämlich erfahrungsgemäß sehr laut auf den Straßen zu. Türen zu Hause abschließen. Manche Tiere können sie nämlich in Panik öffnen. Besondere Achtung gilt auch im Verkehrsraum, denn Angstflüchter laufen oft auch über Straßen. Das Tierheim schließt von Heiligabend bis zum 1. Januar, allerdings ist das Nottelefon besetzt. Im Tierheim selbst ist man auch gerüstet für den Silvesterabend. Zwei Mitarbeitende versehen ihren Dienst im Heim und es läuft beruhigende klassische Musik für die Tiere. Denn auch hier gibt es echte "Schisser", wie etwa Kangalmix "Balou", anderen, wie Malinois "Chayenne" macht Knallerei so überhaupt nichts aus. Das Tierheim liegt zwar ab von der Stadt, allerdings schallt es von der Bergkette Kleinenbremens stark herüber.

    Auch in Stadthagen wird für die mittlerweile stark angewachsene Anzahl von 70 Katzen beruhigende Musik gespielt. Sechs Hunde kommen noch dazu. Für Kerstin Kassner ist Silvester nach dem Abendessen mit ihrem Mann vorbei. Denn danach zieht sie über Nacht ins Tierheim ein, um im Fall der Fälle beruhigen kann. Hinsichtlich der Knallerei findet sie deutliche Worte, die sich in erster Linie gegen diejenigen richten, die bereits vor dem Jahreswechsel Raketen und Böller zünden. Aus ihrer Sicht wäre es erheblich einfacher, wenn sich der Tumult auf die Nacht beschränken würde. Vielen sei überhaupt nicht bewusst, wie sehr sich Tiere in erster Linie durch die lauten Böller erschrecken. Im Hinblick auf den desolaten Zustand des Tierheims Stadthagen sinniert die Leiterin darüber, was sie alles mit dem Geld umbauen könnte, wenn es anstatt für Böller und Raketen dem Tierheim zugute käme. Die Tierheime bitten, auf Silvesterknaller in der Nähe der Heime zu verzichten und wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Jahreswechsel.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an