Neuer Leiter für Museen

Die Museumslandschaft Wilhelm Busch Wiedensahl hat in Tobias Deterding einen in Schaumburg verwurzelten Nachfolger für die scheidende Museumsleiterin Frauke Quurck gewonnen. Der Historiker, Germanist und Museumswissenschaftler aus Nordsehl steigt zum Jahreswechsel ein, eine Vakanz wird also vermieden. In den vergangenen Jahren sei er unter anderem in der Verwirklichung verschiedener Ausstellungsprojekte aktiv gewesen, berichtete Tobias Deterding. Nun sei es interessant für ihn, darüber hinaus auch dafür verantwortlich zu sein, den Alltagsbetrieb in Wilhelm-Busch-Geburtshaus und dem Alten Pfarrhaus am Laufen zu halten. Er freue sich auf die neue Aufgabe, nicht zuletzt weil er ein großes und gutes Team von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern an seiner Seite wisse.
Im Pressegespräch stellte Carsten Dreyer, Vorsitzender der Museumslandschaft, den neuen Leiter vor. Es habe eine Reihe von interessanten Bewerbern für die Stelle gegeben, erklärte Dreyer. Schnell sei die Entscheidung jedoch für Tobias Deterding gefallen, einem "ausgewiesenen Museumsexperten". Deterding bringe viel Erfahrung im Bereich der Gestaltung von Ausstellungen mit. Er verfüge außerdem über ein eng geknüpftes Netzwerk im Bereich Schaumburg und Umland. Zudem stamme er aus der Region. Der Verein Museumslandschaft hoffe auf eine langjährige Zusammenarbeit.
Er kenne zwar das Werk von Wilhelm Busch, so Deterding, sei jedoch gewiss kein Experte. Hier gelte es für ihn, sich einzuarbeiten. Ebenso lerne er nun Personen kennen, sichte die Sammlungen, verschaffe sich einen Überblich über die Exponate. Hilfreich seien die Hinweise von Vorgängerin Frauke Quurck, die ihm unter anderem einen dicken, wohl strukturierten Ordner als Übergangshilfe übergeben habe. Er werde zunächst die angeschobenen Projekte fortsetzen, könne insgesamt auf die wertvollen Arbeiten seiner Vorgängerin aufbauen.
Dreyer hob ebenfalls die Leistung von Quurck in der Zeit ihres rund fünfjährigen Wirkens in Wiedensahl hervor. Die Zusammenarbeit mit der Fachfrau sei sehr gut gewesen. "Frauke Quurck hat uns unglaublich vorangebracht", betonte Dreyer. Der Erwerb des Museumssiegels, die neue Dauerausstellung im Alten Pfarrhaus und weiteres mehr seien hier zu nennen. Die Museumslandschaft bedaure die Trennung. Quurck habe sehr intensiv gearbeitet, nun habe er das Gefühl gehabt, für die scheidende Museumsleiterin sei ein Kapitel beendet gewesen.
Umso erfreulicher sei, umgehend einen geeigneten Nachfolger gefunden zu haben. Deterding hatte in den vergangenen Jahren beispielsweise als Kurator der überarbeiteten Dauerausstellung des Deutschen Erdölmuseums in Wietze gewirkt, ebenso im Museum Bückeburg (interaktives Stadtmodell), Museum Rinteln, war Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Dokumentationsstelle Pulverfabrik Liebenau in der die Dauerausstellung erneuert wurde.
Deterdings Familiengeschichte weist einen Berührungspunkt mit Wilhelm Busch auf. Sein Ururgroßvater, damals als "Töpfermeister Deterding" in Mittelbrink tätig, ist von Busch gemalt worden. Das Werk befindet sich heute im Wilhelm-Busch-Museum Hannover. Spannend finde er an Busch unter anderem dessen breites Interessengebiet, so Deterding.
Foto: bb