Die CDU-Fraktion im Kreistag hat dem Haushalt 2024 die
Zustimmung verweigert. Knackpunkt für die Christdemokraten war,
dass sich keine Mehrheit für ihren Antrag einer höheren
Unterstützung der Städte und Gemeinden für den Bereich des
Kindergartenwesens fand. Der Haushalt wurde so mit der
Stimmenmehrheit von SPD, FDP, Grünen und Wählergemeinschaft (WGS)
verabschiedet. Bereits im Vorfeld im Finanzausschuss zeichnete sich
die Uneinigkeit in der Frage des Zuschusses an die Städte und
Samtgemeinden ab, denen der Bereich Kita Jahr für Jahr große
Finanzlücken in den Kassen einbringt. Ein "Unding" sei diese Lage,
so Klaus-Dieter Drewes, Fraktionsvorsitzender der CDU, während der
Haushaltsdiskussion im Kreistag. Die vom Land den Kommunen
auferlegten Aufgaben im Bereich der Kinderbetreuung ohne
auskömmliche Finanzierung seien eine schwere Belastung. Drewes
erinnerte daran, dass die Bürgermeister der Städte und
Samtgemeinden Schaumburgs für diesen Bereich für 2024 ein Defizit
von insgesamt 43 Millionen Euro kalkuliert hätten. Daraus erwuchs
die Forderung, dass der Landkreis hier mit einem Zuschuss von 9
Millionen Euro in 2024 unterstützt, in den folgenden Jahren mit
steigenden Beträgen. Der Entwurf des Haushaltes sah einen Betrag
von 7 Millionen für 2024 vor (der Ursprüngliche Verwaltungsentwurf
belief sich auf 6 Millionen Euro, in 2023 lag der Zuschuss bei drei
Millionen Euro), mit dann geringeren Steigerungen für die
Folgejahre.
Eckhard Ilsemann, Sprecher der SPD/FDP-Gruppe, stellte sich hinter
diese Planung. Einräumend, dass die Lösung unbefriedigend sei. "Wir
wissen, dass das nicht reicht", so Ilsemann. Es gehe jedoch um
einen unbequemen Spagat, der einerseits den ohnehin 2024 sehr
defizitären Kreishaushalt in Rechnung stelle und andererseits doch
eine Unterstützung mit dem Zuschuss von 7 Millionen Euro für die
Gemeinden leiste. Die Handlungsfähigkeit auch des Kreises müsse
gewahrt bleiben. Ralf Sassmann, Fraktionssprecher der WGS,
bedauerte, dass eine Unterstützung von 9 Millionen Euro nicht
erreicht werde. Angesichts der Schieflage des Kreishaushalts (wie
berichtet), werde seine Fraktion dieses jedoch mittragen. Immerhin
bleibe die Kreisumlage, mit welcher die Gemeinden einen Beitrag zur
Finanzierung des Kreishaushaltes leisten, auf demselben Stand. Er
hoffe, dies sei auch für die folgenden Jahre durchzuhalten.
Drewes und Veit Rauch unterstrichen dagegen die Forderung der
Christdemokraten, nach einem höheren Ausgleich für die Gemeinden.
Es gehe auch darum, in dieser Sache ein Signal an das Land zu
senden. Auf dieses mache eine Haushaltsschieflage in der
organisatorisch näher gelegenen und größere Einheit des Landkreises
mehr Eindruck, als in den Gemeinden, so die beiden CDU-Redner
sinngemäß. Resolutionen und Hinweise zu dem Problem hätten bisher
ja auch zu keiner Besserung geführt. Die Kommunen seien am Ende
ihrer Kräfte, so Rauch. Die CDU stellte zwei Anträge, die auf eine
höhere Entlastung der Gemeinden aus dem Landkreishaushalt
abzielten. Der erste sah wie erwähnt eine Erhöhung des Zuschusses
in 2024 auf 9 Millionen Euro vor, mit Steigerungen in den folgenden
Jahren. Der zweite ebenfalls eine Erhöhung auf 9 Millionen in 2024
mit einer Fortführung in dieser Höhe für die folgenden Jahre.
Für beide Anträge fand sich keine Mehrheit. Die CDU lehnte
daraufhin wie angekündigt den Gesamtetat ab, ebenso wie die AFD.
Der Haushalt wurde jedoch mit einer Mehrheit von 31 zu 17 Stimmen
verabschiedet, mit dem positiven Votum von SPD, FDP, Grünen und
WGS. Der Zuschuss an die Gemeinden für das Kitawesen wird sich so
auf dem im Ursprungs-Entwurf vorgesehenen Niveau für 2024 von 7
Millionen Euro bewegen, der in den folgenden Jahren jeweils um eine
Millionen Euro steigen soll.
Foto: bb
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Knackpunkt für CDU ist der Kita-Zuschuss
Kreistagshaushalt wird gegen Stimmen der Christdemokraten verabschiedet
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