Tiefer könnten die Gräben im Rintelner Rat kaum sein, denn der
Haushalt 2024, lange beraten im Finanzausschuss und am Ende mit
einem Minus von 5,5 Millionen Euro im Saldo, konnte nur beschlossen
werden, da die Mehrheitsfraktion von SPD/Grünen mit Hilfe der
Bürgermeisterin diesem zustimmte. CDU/FDP/FW und auch WGS votierten
gegen den Haushalt. Mit einer 20 zu 16 Mehrheit wurde der Haushalt
beschlossen und die Bewertung der von Kämmerer Jörg Schmieding
vorgestellten Zahlen hätte unterschiedlicher nicht sein können.
Besonders an der Erhöhung der Grundsteuer A (auf 463 Punkte), der
Grundsteuer B (auf 483 Punkte) sowie der Gewerbesteuer auf 455
Punkte erhitzen sich die Gemüter. Dabei hatte Schmieding in seiner
Darstellung des defizitären Haushalts sehr deutlich gemacht, dass
Rinteln kein Ausgabe- sondern ein Einnahmeproblem habe. Nur durch
die Anhebung der Grund- und Gewerbesteuer um je 50 Punkte könne man
das Haushaltsloch von 5,5 auf 2,9 Millionen Euro drücken. Für
Astrid Teigeler-Tegtmeier ein schlüssiges Konzept, bei dem Rinteln
erkennbar den eingeschlagenen Weg einer hohen Lebensqualität in der
Stadt weiter verfolge. Mitgetragen wurde ihre Auffassung von Uta
Fahrenkamp von den Grünen. Ganz anders sah das Veit Rauch von der
CDU. Für ihn war auf Seiten der SPD und Grünen kein Sparwille zu
erkennen und deshalb könne die CDU/FDP/FW auch keiner
Steuererhöhung zustimmen. Heinrich Sasse von der WGS wandte sich
ebenfalls vehement gegen die geplante Steuererhöhung und sah diese
als existenzgefährdend und ansiedlungsfeindlich für viele Bürger
und auch Betriebe. Auch Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser fand
deutliche Worte gegen den aufgestellten Haushalt. Rinteln liege
jetzt schon mit seiner Pro-Kopf-Verschuldung von etwa 1030 Euro
weit über Stadthagen (442) und Bückeburg (400). Er rügte die
Ausgabenmentalität der Stadt bei Hallenbad, Radbeauftragtem und
Mähflächenkonzept. Besonders deutlich wurden Matthias Wehrung
(CDU), Ulli Seidel (CDU) und Anthony Lee (FW). Wehrung sprach von
einem "...schwarzen Donnerstag" für Rintelner Bürger und Seidel sah
das von der CDU aufgestellt "Sparschwein" zu einem "Sparferkel"
geschrumpft. Lee flehte regelrecht: "Beschließt keine
Steuererhöhung in dieser Zeit der allgemeinen Teuerung!" Vergebens,
wie die Abstimmung ergab.
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Sparschwein auf Sparferkel geschrumpft
Rat ist in Sachen Haushalt tief gespalten / Ein "schwarzer Donnerstag" für Rinteln
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