1. „Im Kurpark Bad Nenndorf gibt es zahlreiche Orte voller Geheimnisse“

    LaGa-Info-Veranstaltung erhält viel Aufmerksamkeit und Zuspruch

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Groß war das Interesse an der Informationsveranstaltung zur Landesgartenschau Bad Nenndorf 2026. Nahezu 300 Besucherinnen und Besucher folgten den ausführlichen Informationen aus erster Hand, durch Stadtdirektor Mike Schmidt, dem Geschäftsführer der Landesgartenschau Bad Nenndorf gGmbH, Benjamin Lotz und vor allem durch die Garten- und Landschaftsarchitektin und Inhaberin der Berliner Agentur "hutterreimann", Barbara Hutter, die den Zuschlag für die Planungen der Landesgartenschau in Bad Nenndorf nach einem Wettbewerb erhielt. Hierbei folgten sie einer Agenda mit sechs zum Teil sehr komplexen Tagungsordnungspunkten, die die Teilnehmer über drei Stunden offenbar so in den Bann zogen, dass nur wenige zwischenzeitlich die Wandelhalle aufgrund der Zeitspanne verließen. Diplom-Ingenieurin Hutter nahm die Gäste mit auf einen digitalen Rundgang über das gesamte zu überplanende Veranstaltungsgelände. Hutter erläuterte u.a. den neuen Wiesenpark, Flächen für Wechselflora und Ausstellungshallen, Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten, ein Erlebniswäldchen mit Lichtungen, den Baumwipfelpfad sowie den Kurparkspiegel mit der neuen Gastronomie in der ehemaligen Liegehalle, skizzierte freizulegende Sichtachsen, schwungvolle Weggestaltungen und die Einbeziehung von Erlengrund und Kraterquelle. Hohe Aufmerksamkeit löste Hutter mit der zukunftsweisenden Feststellung aus: "Im Kurpark Bad Nenndorf gibt es zahlreiche Orte voller Geheimnisse, die wir modern zitieren." Und immer wieder hob sie gleichlautend mit den beiden anderen Vortragenden hervor, dass es bei der Gestaltung der Landesgartenschau in Bad Nenndorf 2026 erstrangig darum ginge, in einem bereits bestehenden, ästhetisch entwickelten Landschaftspark neue Ideen einfließen zu lassen, "ohne das Kulturgut selbst in den Hintergrund zu stellen, sondern dieses vielmehr im Rahmen der Gegebenheiten wieder zum Leuchten zu bringen".
    "Aber wo ist das touristische Highlight, das Alleinstellungsmerkmal? Warum sollten die Gäste auch nach der Landesgartenschau wiederkommen?", wurde am Ende ihres Vortrags nachgefragt. "Das Highlight dieser Landesgartenschau ist unser Kurpark. Er ist etwas Besonderes hier in der Gegend, im Schaumburger Land, in der Region Hannover. Unser Kurpark ist eine Perle, die in den letzten Jahrzehnten eingestaubt ist. Wir haben jetzt gemeinsam die Gelegenheit, sie wieder beziehungsweise noch weiter freizulegen und zum Strahlen zu bringen. Das ist unser USP", gab Benjamin Lotz als Antwort, wofür er besonders viel Beifall von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erhielt.
    Fragen zum Erhalt des Baumbestandes und langfristigen Wassermanagements insbesondere unter Klimawandel-Aspekten wussten Mike Schmidt und Annette Stang, Leiterin des Bauamts und ebenfalls Geschäftsführerin der Landesgartenschau Bad Nenndorf gGmbH, zu beantworten. Diese Fragen würden sie seit Jahren beschäftigen "und genau diese sind auch mit ein Grund, warum es die Landesgartenschau geben soll. Denn mit ihr bekommen wir professionelle und modernste Techniken an die Hand, wie wir uns bestmöglich für die Zukunft aufstellen können." Stang versicherte auf die Anfrage hinsichtlich anstehender Stutz- oder Fällarbeiten, dass der Anspruch sei, "möglichst gar keine Bäume zu entfernen und Wurzelwerk zu schützen. Wir stehen in engem Austausch mit dem Denkmalschutz, dem wir verpflichtet sind - ohne dessen Genehmigung darf im Kurpark Bad Nenndorf nichts verändert werden." Es sei wichtig immer vor Augen zu haben, "dass der Kurpark ein Gartendenkmal ist, das Pflege braucht. Es ist ja ein Stück Kultur beziehungsweise 'Kulturlandschaft' und kein Wald. Daher werden Eingriffe nötig sein."
    Architekt und Prof. Dipl. Ing. Henry Ripke des Berliner Büros EiSat übernahm in seinem Vortrag die Erläuterungen zum Brückenprojekt über die B 65, das den Kurpark mit dem Erlengrund verbinden soll. Die Brücke führt hierbei Spaziergänger und Fahrradfahrer über die B 65, während unter ihr der Verkehr der Bundesstraße, von PKW bis LKW, verläuft. Neben Fotomaterial brachte er das Modell seines Entwurfs mit, um den Besuchern der Informationsveranstaltung seine Idee anschaulich zu machen (wir berichteten bereits im Vorfeld darüber). Weiterhin konnten die Referenten mit dem sensiblen Umgang öffentlicher Plätze im Kurpark überzeugen, die für die Dauer der Landesgartenschau nicht eingezäunt werden: Dazu zählen der erst im Sommer 2023 eingeweihte Spielplatz am Landgrafenhaus sowie der neue Wasser-Spielplatz an den Süntelbuchen (ebenfalls Teil des Gewinner-Entwurfs), das Landgrafenhaus selbst mit Parkplätzen, die Boule-Bahn, das Kurhaus und der Mini-Golfplatz. Die Begründung, in diesem Zusammenhang an einkommensschwächere Familien zu denken und Kindern auch für die Dauer der Landesgartenschau ungehinderten Zutritt zu den Spielplätzen zu ermöglichen, erhielt großen zustimmenden Applaus. Die Art der Einzäunung des Veranstaltungsgeländes wird sich an der jeweiligen Örtlichkeit orientieren und reicht von einer Anmutung des historischen Zauns im Kurpark-Bereich über Wildschutzzäune im Wiesenpark bis hin zu Bauzäunen, die mit stimmungsvollen Blumen- oder Festmotiven ausstaffiert werden. Auch die Sorge um die Streckenführung für Fußgänger für Fußgänger von Klein Nenndorf und umgekehrt vom Zentrum bei geschlossener Kurpromenade. Es wird sowohl von der Parkstraße als auch von der Wilhelmstraße einen Eingang in den Kurpark geben, ohne das Laga-Gelände zu betreten. Der Weg wird entlang der Rückseite des Grandhotels Esplanade am Brunnentempel vorbei ins Zentrum führen.
    Mike Schmidt stellte das Parksystem vor und betonte ausdrücklich, dass der An- und Abreiseverkehr nicht durch Bad Nenndorf führen soll. Zu diesem Zweck werden auf den Ackerflächen hinter der NABU-Oase linkerhand (Richtung Hannover) temporär Parkflächen für bis zu 1000 PKW geschaffen. Die Beschaffung des Untergrunds wird sowohl unbefestigt als auch befestigt sein, um - im zweiten Fall - den Bedürfnissen mobilitätseingeschränkter Gäste sowie Untergrundvoraussetzungen schwerer Busse gerecht zu werden. Wichtig ist Schmidt die Rolle der heimischen Wirtschaft: "Was wir auf keinen Fall wollen, ist, dass die Gäste über die B 65 anreisen, ihren Rundgang über den Wiesenpark durch den Kurpark machen und danach wieder nach Hause fahren. Selbstverständlich sollen die Geschäfte der Innenstadt einbezogen werden und von der Landesgartenschau profitieren, alles andere ist keine Option."
    Schließlich soll die Landesgartenschau Bad Nenndorf für die Bad Nenndorferinnen und Bad Nenndorfer sein, die Gemeinde und die Region sein, wie oftmals betont wurde. Entsprechend ist das Großprojekt auf Partizipation ausgerichtet und auf viele engagierte Ehrenamtliche angewiesen, die sich "sehr gerne dem Förderverein der Landesgartenschau anschließen können", wie Heike Weidemann in ihrer Funktion als Beirätin des Fördervereins betonte. Sie war stellvertretend für den Vorstand des Fördervereins anwesend, der aus privaten Gründen verhindert war. Die Mitglieder des Vereins werden in der nächsten Zeit auf dem Wochenmarkt und dem Weihnachtsmarkt Bad Nenndorf zugegen sein, um über die Arbeit und die vielfältigen Aufgaben zu informieren und Mitglieder zu werben. Über einen bereits gestarteten Maskottchen-Wettbewerb und einen Song Contest werden die Bürger in die Gestaltung der Landesgartenschau außerdem mit einbezogen. Alle Informationen dazu sind unter www.laga-badnenndorf.de zu finden.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an