Am Freitag, dem 24. November, bekommt es Hannover 96 im eigenen
Stadion mit dem Bundesliga-Absteiger Hertha BSC Berlin zu tun. Nach
schwierigem Saisonstart in der Zweiten Liga ist die Hertha langsam
in die Spur gekommen, 96 trifft auf einen schwer zu bespielenden,
kompakt stehenden Gegner. Für 96 gilt es, die Chance zu nutzen,
sich in den gehobenen Tabellenregionen festzukrallen. Die Abstände
in der ausgeglichenen Liga sind äußerst eng, für entsprechend viel
Bewegung sorgen Sieg oder Niederlage. Nach der schwierigen
Begegnung im Nordderby gegen Spitzenreiter St. Pauli geht es nun
erneut gegen einen kniffligen Gegner (Anpfiff Freitag, 18.30 Uhr).
Die Absteiger aus Berlin hatten nach einem totalen Kaderumbruch
einen schwierigen Start. Zuletzt stabilisierte sich die Mannschaft
unter ihrem erfahrenen Trainer Pal Dardai zunehmend. Dardai
versteht es, Teams eine Struktur zu verpassen, ihnen Disziplin und
eine geordnete Defensive einzuimpfen. Hannover wird so auf einen
kampfstarken Gegner treffen, der es den "Roten" sehr schwer machen
wird. Zuletzt spielte Berlin Unentschieden gegen Karlsruhe, es
fehlt etwas an Kreativität im Angriffsspiel.
Gerade daheim hat sich 96 in dieser Saison stark präsentiert. Dies
bekam Eintracht Braunschweig zu spüren. Nicht wenige befürchteten,
dass Hannover im Derby-Druck verkrampfen und Schlusslicht Eintracht
über sich hinauswachsen könnte. Es kam jedoch gänzlich anders.
Hannover kontrollierte nach Anpfiff das Spiel mit sicheren
Pass-Stafetten, zeigte sich aufmerksam und bereit, in den
Zweikämpfen dagegen zu halten. 96 erzielte einen Pflichtsieg in
sehr dominanter Manier. Auffällig zudem: Nachdem zuletzt zwei Mal
Enzo Leopold getroffen hatte, war es in Fabian Kunze nun erneut ein
defensiver Mittelfeldspieler, der den Ball in die Maschen
trat.
Dem hochverdienten Derbysieg folgte ein zähes 0:0-Unentschieden
gegen Spitzenreiter St. Pauli. Die Hamburger waren Überlegen,
ließen mit sehr guter Organisation und sicherem Pass-Spiel fast
keine 96-Chance zu. Ergaben sich Möglichkeiten zu Vorstößen, wurde
96 zu unsauber. Defensiv leistete 96 allerdings Schwerstarbeit,
machte es Pauli schwer, seine Kombinations- und Dribbelstärke
auszuspielen. Gerade die Abwehrkette um Marcel Halstenberg zeigte
sich auf dem Posten. Zwar erwies sich, dass St. Pauli in der
Gesamtspielanlage noch einen Schritt voraus ist. Sich gegen einen
in der Tendenz überlegenen Gegner einen Punkt zu ertrotzen, ist
jedoch auch eine Qualität, die 96 bisher nur selten zeigte. Weder
das Braunschweig-Spiel noch die Partie gegen Pauli brachten
begeisternde Auftritte der "Roten". Dafür zeigten sie jedoch einen
neuen Grad an Abgeklärtheit.
Dies könnten auch am kommenden Freitag gegen unbequeme Berliner
nützlich sein. Foto: bb
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Erstarkende Berliner kommen nach Hannover
Hertha hat sich gefangen / Freitag gegen kompakten Gegner
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