1. Rückbau der Kohlenkirche beginnt

    Behutsames Vorgehen und nachhaltiges Materialmanagement geplant

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Mit ihrer Pressemeldung vom 10. November, zieht das Entsorgungsunternehmen "ProZero" einen Schlussstrich unter die langjährige Geschichte des Zechenhauses - besser bekannt als Kohlenkirche - am Stadthäger Georgschacht. Ab Mitte November starten die Vorbereitungen für den Rückbau auf dem Gelände neben dem Betriebsgelände des Entsorgers. Jörg Janning, der Sprecher der Projektgruppe, die sich für den Erhalt des "Kirchturms" durch Sichern und Sanieren eingesetzt hatte, hatte bis zuletzt auf einen "bewahrenden Abriss" gehofft. Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Marja-Liisa Völlers (SPD), hatte sich Janning in Gesprächen mit den Eigentümern des Areals dafür ausgesprochen:" … ein Bewahren durch Sichern und Sanieren des Kirchturms als singuläres Wahrzeichen der Städtischen Industriegeschichte." Alle Gesprächsteilnehmer waren sich zumindest darüber einig, dass die Gespräche offen und konstruktiv geführt wurden und dass der Ausgang (Rückbau der Gebäude) für alle bedauerlich sei. Nach Aussage der heimischen Bundestagsabgeordneten Völlers, war es ihr und Janning wichtig, eine erneute, intensive Prüfung anzuregen, ob ein Teilerhalt der Kohlenkirche unter Umständen doch möglich gewesen wäre. Letztendlich scheiterten alle Versuche in diese Richtung, auch durch Spendenaufrufe und Privatinitiativen, am Geld. Völlers sei es vor allem wichtig, die Bevölkerung über die Entscheidung des Abrisses zu informieren, da möglicherweise auch viele Stadthägerinnen und Stadthäger den Verlust dieses Industriedenkmals bedauern. Stefan Thiede, Geschäftsführer der PreZero Service Mitte, begründet die endgültige Maßnahme in einer ausführlichen Pressemitteilung:" Wir haben großes Verständnis für die Freundinnen und Freunde historischer Baukunst und das damit verbundene hohe Engagement für den Erhalt der Kohlenkirche. Wir haben alle Alternativen sehr intensiv geprüft und die Entscheidung zum Rückbau ist uns daher nicht leichtgefallen". Und weiter:" Andererseits haben wir vor dem Hintergrund der maroden Bausubstanz auch eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Da sich für uns allerdings eine grundlegende Sanierung des Gebäudekomplexes wirtschaftlich nicht darstellen ließ, haben wir uns folgerichtig für den Rückbau entschieden." In der Planung von ProZero ist vorgesehen, dass die Arbeiten möglichst behutsam vorgenommen werden. Ein nachhaltiges Materialmanagement der verschiedenen Baustoffe steht ebenfalls auf der Agenda. Dabei wolle sich das Unternehmen nach eigenen Angaben akribisch an alle Vorgaben und Auflagen halten, die aus den erforderlichen Genehmigungen resultieren. Die operativen Abläufe am ProZero-Standort sollen durch die anstehenden Maßnahmen nicht beeinflusst werden. "Wir stehen unseren Partnern während der gesamten Rückbauphase mit unserem gesamten Dienstleistungsangebot zur Verfügung", verspricht Geschäftsführer Stefan Thiede. Die "Schritt für Schritt" geplanten Rückbaumaßnahmen sollen bis Ende Februar 2024 beendet sein.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an