Eher unauffällig und unbemerkt, ist der Martinimarkt ein
traditioneller Treffpunkt und Wirkungstag von zehn Männern, die
alle zur Martiniloge Rodenberg gehören. Eine Gemeinschaft von
Männern, die 1969 aus einer Frühstücksrunde, mit dem Ziel gegründet
wurde, etwas für ihre Heimatstadt Rodenberg zu tun. Günther
Wehrhahn ist Logenmitglied und hat als "Meister vom Stuhl" die
Mitglieder der Martiniloge durch das aktuelle Logenjahr geführt
sowie die aktuell bevorstehende Logensitzung am Dienstag, 7.
November, vorbereitet. "Das Logenjahr läuft immer von Martinimarkt
zu Martinimarkt. In diesem Jahr wird dort nicht nur ein neuer
Meister bestimmt, sondern auch dem letzten Gründungsmitglied der
Loge, Helmut Weikert gedacht, der Ende August dieses Jahres
gestorben war, bedauert Wehrhahn. Zusätzlich gibt es ein
monatliches Treffen. "Hier pflegen wir unsere Gemeinschaft und
denken darüber nach, wie und wo wir unsere Stadt unterstützen
können." Jährlich finden drei Logensitzungen statt. Die wichtigste
ist am Martinimarkt, "weil sich die Loge an diesem Tag gründete".
"Die nächste Sitzung ist am Tag Heilige Drei Könige, am 6. Januar,
und die dritte am Johannistag im Juni."
Er selbst ist seit 14 Jahren Mitglied in der Loge, gebürtiger
Rodenberger und war 46 Jahre Mitarbeiter der Rodenberger
Stadtverwaltung. Hier war er auch stellvertretender Stadtdirektor.
"Würde ich Rodenberg verlassen, scheide ich auch satzungsgemäß aus
der Loge aus." Mit der Berufung eines neuen Mitglieds lässt sich
die Martiniloge bewusst Zeit. Einmal im Jahr macht die Martiniloge
eine Logenfahrt. Der Meister vom Stuhl muss sie auswählen und
vorbereiten. Diesmal ging es vier Tage nach Kiel. "Wir haben uns
u.a. auch schon Trier, Heidelberg, Würzburg und Potsdam
angeschaut." Dabei wurde sich nicht nur kulturell über die Städte
informiert, sondern auch die eine oder andere Anregung mit nach
Rodenberg gebracht.
Mit der Martiniloge habe alles nach einer Frühstücksrunde begonnen,
zu der sich Rodenberger Männer trafen. Ihre Zielsetzung war sehr
schnell klar, so Wehrhahn. "Das Ziel lautet seitdem, unser kleines
Städtchen zu fördern und zu unterstützen." So gehörte zu den
größeren Projekten der Kinkeldey-Brunnen auf dem Amtsplatz, das
Glockenspiel am Ratskeller und die Schutzhütte an der Rodenberger
Windmühle. "Das bezahlen wir immer aus eigenen Mitteln und zum Teil
mit Hilfe von Sponsoren", beschreibt der noch amtierende
Meister.
Am Martinimarkt-Dienstag wird die Martiniloge ihre traditionellen
Runden auf dem Martinimarkt gehen, nachdem man sich zum Frühstück
im Gasthaus zur Windmühle getroffen hat. Aus diesem Anlass wird
auch vor dem Gasthaus eine besondere Logenfahne aufgezogen. Sie
trägt die Stadtfarben sowie ein "Logenauge" mit zehn Sternen, für
die Anzahl der Logenmitglieder. Ein symbolisches Handeln, das
veranschaulicht, dass der Blick der Martiniloge weiterhin auf die
Stadt Rodenberg gerichtet bleibt. Mit diesem Hintergrund gehen sie
im Anschluss auch zum Gespräch mit dem Bürgermeister ins
Rathaus.
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Die Martiniloge und der Martinimarkt
Das Herz schlägt für Rodenberg
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