1. Bekommt Rodenberg ein „Gesundes Zentrum“?

    Rat wurde über ein modernes medizinisches Versorgungszentrum für die Stadt informiert

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    Ein besonderer Tagesordnungspunkt erwartete die Rodenberger Ratsmitglieder in ihrer jüngsten Sitzung: "Präsentation Medizinisches Versorgungszentrum Rodenberg". Ein externes Vier-Personen-Team stellte hierbei den Plan für ein Gesundheitszentrum in Rodenberg vor. Ein Modell "Gesundes Zentrum", "für das Rodenberg mehr als geeignet ist", betonte Friederike Schaper (Rechtsanwältin gesundes-zentrum.de) als Moderatorin der Projektvorstellung in der öffentlichen Sitzung mehrfach. Weitere Auskünfte zu dem Projekt gaben außerdem die Mitwirkenden Henrike Wittum (Fachärztin für Allgemeinmedizin), Lennard Butz (FIH) und Dimitri Lambrecht (Geschäftsführer gesundes Zentrum, Obernkirchen). Eine entsprechende Modelleinrichtung in Obernkirchen wurde immer wieder als Beispiel herangezogen, um die Zielsetzung "Gesundes Zentrum" zu beschreiben und den Erfolg zu belegen. Vier Hauptzielsetzungen wurden genannt: Die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Rodenberg, Einbringen der Erfahrung und Kompetenz in der Konzeption und Umsetzung aus "einer Hand", Schaffung einer positiven wohnwirtschaftliche Entwicklung und Sicherstellung der Teilhabe für Senioren sowie die Nutzung von entsprechenden Synergieeffekten. So zum Beispiel könnten darin auch etwa 20 Seniorenwohnungen eingerichtet werden, eine Apotheke und weitere medizinische Versorgungseinrichtungen Platz finden. Bis hin zu einem Café, das als ganz neuer Warteraum fungieren könnte.
    Den prägenden Hintergrund für dieses Modell, dass möglichst in Rodenberg nach Wunsch der Projektinitiatoren umgesetzt werden soll, stellt die aktuelle Situation der ärztlichen Versorgung in Niedersachsen dar, wie Friederike Schaper erläuterte. "Das Durchschnittsalter von Hausärzten ist zum Beispiel in Niedersachsen mit 55 Jahren sehr hoch, so dass die haus- und grundsätzliche ärztliche Versorgungslücke nicht mehr zu übersehen ist. Immer mehr, vor allem junge Ärzte, wollen wegen der hohen Belastung nicht mehr selbständig arbeiten. Gründe hierfür sind unter anderem in Zulassungsverfahren, Regresse, worklife-ballance und fachfremden Anforderungen, wie Digitalisierung, Bürokratie und Personalgewinnung zu finden." Entsprechende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und -örtlichkeiten sollen unter anderem zu entsprechenden positiven Veränderungen führen, betonte sie weiter.
    Hierzu habe die Unternehmensgruppe "Gesundes Zentrum" ein bewährtes Modell - wie zum Beispiel in Obernkirchen - konzipiert, "dass die Probleme bei der Wurzel packt". Schaper: "In den von uns mit unseren Kooperationspartner World Investment Group entwickelten Gesundheitsimmobilien, Gesundes Zentrum genannt, wird durch unseren Kooperationspartner Wittum & Erikson eine Hausarztpraxis eröffnet, sodass unmittelbar Hausärzte, aber auch Ärzte anderer Fachrichtungen unter einem Dach zu finden sind." Die Unternehmensgruppe verfüge über "notwendige Erfahrung und Kompetenz", um auch in Rodenberg ein entsprechendes Zentrum zu erreichten. Der Ansatz: Das Gesunde Zentrum hilft Patienten und Ärzten, nicht zuletzt aber auch Räten und Bürgermeistern. "Das Gesunde Zentrum schließt mit seinen Partnern dauerhaft Lücken in der Versorgung und beseitigt Probleme nachhaltig", so Schaper weiter. Das "Gesunde Zentrum" sichere zudem den Ärzten moderne Arbeitsplätze und Bürgern den uneingeschränkten Zugang zur medizinischen Versorgung.
    Wittun & Erikson betreibt eines der größten hausärztlichen Medizinischen Versorgungszentren Norddeutschlands mit bislang insgesamt neun Standorten und 26 Ärzten. "In fast allen Standorten wurden Praxen nachbesetzt, die sonst geschlossen worden wären", hob Henrike Wittum hervor. Zusammen mit Fürst Immobilien Hannover (FIH) hätten sie Kommunen in Niedersachsen und NRW analysiert, in denen im hausärztlichen Bereich eine Unterversorgung vorliegt oder eine solche einzutreten drohe.
    Und wo könnte das "Gesunde Zentrum" in Rodenberg entstehen? - Als geeigneten Standort nannte Samtgemeindedirektor Dr. Thomas Wolf die Fläche zwischen dem Rodenberger Rathaus und der Volksbank am Amtsplatz.

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