Naturnahes Gärtnern ist im Trend. Wer konsequent auf biologische
Produkte im eigenen Garten setzt, schont Tiere und Umwelt - muss
aber dennoch nicht auf üppige Blütenpracht und reiche Ernte
verzichten. Auch der Rasen lässt sich biologisch pflegen, für ein
sattes, dichtes Grün. Vom Frühjahr bis zum Herbst wird regelmäßig
gemäht. Wichtig: Die Halme nicht kürzer als vier bis fünf
Zentimeter schneiden, damit der Rasen nicht verbrennt. Da der
Sommer nun aber vorbei ist, stellt sich die Frage des Mähens nicht
mehr, die der richtigen Pflege bleibt aber. Denn auch in Herbst und
Winter sollte ein Augenmerk auf dem Grün liegen.
Denn nach einem fröhlichen, ausgelassenen Sommer darf sich der
Rasen im Herbst regenerieren. Spezielle Produkte bieten natürliche
Inhaltsstoffe, die die Struktur des müden Bodens verbessern und
Kleinstlebewesen fördern. Nicht nur die Mikroorganismen, auch die
Gräser brauchen Futter, um gestärkt in die kalte Jahreszeit zu
gehen.
Den Rasen vor Krankheiten bewahren
Ganz oben auf dem Speiseplan steht nun Kalium, das das Grün
frostfest macht. Hier bietet ein Bio Herbst-Rasendünger genau den
passenden Mix an natürlichen Nährstoffen, damit der Rasen fit durch
den Winter kommt und etwa der sogenannte Schneeschimmel vermieden
werden kann. Das ist eine Rasenkrankheit, die bei hoher Belastung,
wie etwa Überdüngung (Stickstoffdüngung im Herbst), verdichteter
Boden (Nässe) und hohe Temperaturschwankungen auftreten kann.
Schneeschimmel bezeichnet eine rasentypische Pilzkrankheit, die
sich vor allem nach dem Winter auf dem Rasen zeigt. Die Krankheit
kommt aber nicht nur bei Rasengräsern, sondern beispielsweise auch
bei Getreide wie Weizen und Gerste vor. Da der Pilz Temperaturen
zwischen null und zwölf Grad sowie eine hohe Feuchtigkeit
bevorzugt, tritt Schneeschimmel meist ab dem Herbst oder nach dem
Winter auf. Im kühlen und feuchten Frühjahr - insbesondere, wenn
zuvor Schnee gelegen hat - herrschen gute Bedingungen für den
Rasenpilz. Steigen die Temperaturen allerdings über 20 Grad, kann
sich Schneeschimmel nicht weiter ausbreiten.
Es gibt verschiedene Arten dieser Rasenkrankheit: zum Beispiel den
Weißen, den Grauen und den Schwarzen Schneeschimmel. Im Rasen haben
wir es meist mit dem Grauen Schneeschimmel, auch Typhula-Fäule
genannt, zu tun. Ein typischer Erreger ist der Pilz Microdochium
nivale. Schneeschimmel ist für Menschen nicht gefährlich,
allerdings sollte man die Rasenfläche bei einem Befall mit der
Pilzkrankheit besser meiden, um den Erreger nicht über die Schuhe
weiter zu verbreiten. Ähnlich verhält es sich bei Tieren wie Hunden
und Katzen: Laufen Haustiere über die infizierte Rasenfläche,
werden sie in der Regel keine Schäden davontragen. Microdochium
nivale könnte aber über die Pfoten weiter verteilt werden. Tiere
wie Kaninchen oder Meerschweinchen, die die Gräser fressen, sollten
bei Schneeschimmel besser nicht auf dem Rasen sein.
Ein letzter Mähgang im Spätherbst
Bei einem Befall mit der Typhula-Fäule bilden sich unregelmäßige,
hellgraue bis braune Flecken auf dem Rasen. Sie haben einen
Durchmesser von bis zu 50 Zentimetern und gehen oft ineinander
über. Die Rasengräser wirken papierartig trocken und schimmern
silbrig. Außerdem sind sie miteinander verklebt. Manchmal ist auch
ein watteähnliches Pilzgeflecht auf dem Rasen deutlich erkennbar -
normalerweise an der Stelle, an der die Infektion ausgebrochen ist.
Begünstigt wird die Krankheit auch durch zu lange Grashalme, was
der Fall ist, wenn das Rasenmähen schon recht früh eingestellt
wird. In diesem Fall könnten die Grashalme zu lang sein und den
Boden zusätzlich belasten. Denn das abgeknickte Gras behindert
ebenso wie Laub die Luftzirkulation und Sonneneinstrahlung. Je nach
Witterung kann das Rasenmähen sogar bis in den Dezember notwendig
sein - so lange, wie der Rasen noch wächst.
Noch ein letzter Mähgang im Spätherbst und regelmäßiges Laubharken,
damit der Rasen atmen kann - und schon geht es in die Winterpause.
Das Laub sollte aber nicht einfach entsorgt, sondern in einer Ecke
des Gartens gesammelt und angehäuft werden. Es bietet Tieren
wiederum Nahrung und Unterschlupf. Außerdem entsteht durch den
Zersetzungsprozess wertvoller Humus, der im Garten wieder
Verwendung findet. Ein sinnvoller Kreislauf, der nachhaltig ist.
Foto: Fotografie Witte Wattendorff
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So geht‘s: Die richtige Rasenpflege
Wer konsequent auf biologische Produkte im eigenen Garten setzt, schont Tiere und Umwelt
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