1. Im Deister unter Palmen relaxen

    Michael Dölz züchtet seit zehn Jahren mit viel Erfolg Deister-Palmen

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    "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah." Was kein geringerer als Johann Wolfgang Goethe in einem Glücksgedicht formulierte, begann Michael Dölz vor zehn Jahren in die Tat umzusetzen. Mit dem Kauf eines Kleingartens am Deisterhang in Lauenau fing es an. Die Kinder waren klein und sollten einen schönen Platz zum Spielen bekommen. Für sich legte er dort eine kleine Südseeecke mit Weinreben und Liegestuhl an, was seine Frau entsprechend kommentierte: "Jetzt fehlt nur noch eine Palme." Die bekam er prompt zu seinem Geburtstag. Dass damit ein ganz neues Hobby für ihn entstehen würde, konnte Dölz als hauptberuflicher Verkaufsleiter in der Chemiebranche nicht ahnen. "Denn die Geburtstagspalme hat nicht lange gehalten. Auch die nächste Palme nicht", schildert er. "Dann habe ich mich mit dem Thema beschäftigt und war der Meinung, dass ich selbst Palmen heranziehen könnte." Er sah sich um, holte dazu Erkundigungen ein und besorgte sich schließlich Palmensamen aus dem Rhein-Main-Gebiet. Samen von Chinesischen Hanfpalmen. "Dort wachsen seit 20 Jahren etablierte Sorten." Seit neun Jahren züchtet er inzwischen Palmen, sowohl im Freiland wie auch in einem kleinen selbstgebauten Gewächshaus. Die beiden größten Palmen seiner Anzucht stehen seit Jahren fest verwurzelt in diesem Kleingarten und begeistern auch vorbeigehende Spaziergänger, die sich gerne von Dölz in die Geheimnisse der Palmenzucht einführen lassen.
    Die ersten Palmensamen hat er auf dem Küchentisch vorgequellt und dann in Anzuchterde gesteckt. Nach sechs bis acht Wochen kamen die ersten kleinen Palmen aus der Erde. "Im Laufe der Jahre habe ich aber auch viele Misserfolge dabei erlebt", gesteht Dölz ein. Über viele Kontakte in Social-Media hat er viele wichtige Hinweise zum Gelingen erhalten. Sein Ziel war es, Palmen zu züchten, die auch am Deister ohne großen Winterschutz auskommen. "Deister-Palmen eben", freut er sich beim Rundgang durch seinen Garten, entlang an Palmenbeeten unterschiedlichen Alters. Der Erfolg gibt ihm recht. Einige Personen haben den Beweis angetreten, indem sie seine kleinen Zuchtpalmen zu einer Versuchsreihe zusammenstellten mit Topfpalmen aus Spanien, Italien und Ungarn. "Am besten abgeschnitten haben hierbei die Palmen aus Ungarn. Bei meinen wurden nur die Blattspitzen etwas braun, während bei den Palmen aus Spanien und Italien nach dem Frost nur noch trockenes Stroh übrigblieb. Es kommt eben wirklich darauf an, wo die Palmen gezogen werden." Seine Palmen können das ganze Jahr über in Töpfen im Freien bleiben, bis auf Tage mit Dauerfrost, was wiederum nur die Topfpalmen betrifft. "Die Palmen im Freien werden dann lediglich mit einer Laub- oder Mulchschicht geschützt." Ganz anders sieht es bei Palmen aus dem Baumarkt aus, betont er. Sie werden auch als "winterhart" deklariert, was aber nur Werbung ist und nichts mit der Realität zu tun hat, betont er. "Auf Mallorca sind sie die Palmen winterhart, weil es dort keinen richtigen Winter gibt", erläutert Dölz. "Bei uns kommt es ganz auf die Region an, in der sie aufwachsen und auf die Herkunft der Palmen, wo sie aufgewachsen sind."
    Inzwischen ist er stolzer Besitzer mehrerer Hundert Deister-Palmen, die er bisher auf Pflanzenbörsen vorgestellt hat. Auch im öffentlichen Raum findet man seine Zuchterfolge der Deister-Palmen. So zum Beispiel seit drei Jahren an der Plaza in Lauenau, am spanischen Restaurant. Hierbei handelt es sich um Deister-Palmen, die er "Baumstammpalmen" nennt. Es sind Palmen, die er in gefällten Baumstämmen pflanzte. "Das Glück liegt eben sehr nahe", freut er sich über die Erfolge mit den Palmen, denn sie sorgen auch für die entsprechende Entspannung nach seinem Fulltimejob. "Ein echter Ausgleich, zum Entspannen, wie eben im Urlaub unter Palmen, und das im Deister."

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