Die SPD-Stadthagen hat bei einem ihrer Abendgespräch-Termine die
Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre auf das Programm gesetzt
und damit die Teilnehmer zu einer sachlichen, in die Tiefe gehenden
Diskussion angeregt. Dabei wurde auch das Thema angesprochen, wie
es abgesehen von den Wahlen gelingen könne, jungen Leute etwa auf
kommunaler Ebene stärker in politische Prozesse einzubinden. Das
Heruntersetzen des Wahlalters auf Bundes- und Landesebene auf 16
Jahre sei ein immer wieder diskutiertes Thema, wie der
stellvertretende Stadthäger SPD-Vorsitzende Tom Götz einführend zu
der Veranstaltung in der Alten Polizei festhielt. Eine rasche
Umsetzung sei jedoch weder im Bund noch in Niedersachsen zu
erwarten, wie Sarah Götz im Folgenden erklärte. Das dafür nötige
Zwei-Drittel-Votum in Bundestag und Bundesrat zur Änderung des
Grundgesetzes (ähnlich in Niedersachsen) sei gegen die Union nicht
erreichbar, wie die stellvertretende Vorsitzende des Jusos
Schaumburg erinnerte. Die SPD strebe diese Herabsetzung des
Wahlalters an, wie sie in einigen Bundesländern für die
Landtagswahl, für die Kommunalwahl ja auch in Niedersachsen bereits
praktiziert wird.
Man könne sich mit Blick auf die derzeitigen Wahlergebnisse einmal
fragen, inwiefern sich Älter intensiv mit politischen Themen
auseinandersetzen, oder sich nicht ebenso von Emotionen bei der
Stimmabgabe leiten lassen, so ein Beitrag aus den Reihen der
Teilnehmer bei der Diskussion. Zuvor hatten Martyna Wojnarowska und
Lena Gerland die verschiedenen Pro- und Contra-Argumente für eine
Herabsetzung des Wahlalters aufgeführt. Diese wurden in der von
Arne Boecker moderierten Diskussion aufgenommen und abgewogen. Sind
nicht gerade junge Menschen von den Auswirkungen politischer
Entscheidungen in der Zukunft besonders betroffen, und deshalb auch
zu beteiligen? Verfügen sie über ausreichende Reife, haben sie sich
genug mit politischen Problemen beschäftigt? Zeugen nicht die teils
intensiven Aktivitäten in verschiedenen Bereichen eben von diesem
Interesse.
Die Diskussion verlagerte sich dabei auch auf einen weiteren
Bereich. So wiesen mehrere Teilnehmer darauf hin, dass sich
Parteien schwer tun würden, junge Menschen einzubinden. Ebenso
misslinge es oft genug, über Jugendbeiräte oder ähnliche Formen,
eine stärkere Beteiligung von jungen Leuten in politische Prozesse
auf kommunaler Ebene zu organisieren. Hierarchien, Formalitäten,
das Gefühl nicht ernst genommen zu werden, stehe dem oft
entgegen.
Foto: bb
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Diskussion zur Senkung des Wahlalters
SPD-Abendgespräche: Kreuz schon mit 16 setzen
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