Nach strittiger Debatte hat der Rat die Verwaltung beauftragt,
die notwendigen Schritte für die Sanierung der Festhalle im Bestand
samt Kostenschätzung zu erarbeiten. Eine Investorenlösung mit einem
Neubau ist damit noch nicht vom Tisch, die Zukunft des
Veranstaltungsgebäudes bleibt weiter in der Schwebe. "Eindeutig ja,
wir brauchen eine Veranstaltungshalle. Das ist eine Funktion, die
wir als Kreisstadt anbieten wollen", betonte Jan-Philipp Beck,
Sprecher der SPD-Gruppe. Mit ihrem Antrag zum Thema Festhalle
wollten die SPD-Ratsleute einen Grundsatzbeschluss für die
Wiederaufnahme eines Betriebes einer Veranstaltungshalle in
Stadthagen erreichen. Der Weg dahin soll nach ihrer Vorstellung
über die Sanierung der bestehenden Festhalle durch die städtischen
Wirtschaftsbetriebe führen. Die SPD will dem Bau einer neuen Halle
beziehungsweise dem Engagement eines privaten Investors eine Absage
erteilen, wie sie klar machte. Zwar erhielt die SPD dank der
Zustimmung von Ratsherren der CDU eine Mehrheit für den Beschluss,
der die Ermittlung der notwendigen Sanierungsmaßnahmen und deren
Kostenschätzung zum Inhalt hat (18 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen, 3
Enthaltungen). Der Einstieg eines Investors, der eine neue
Veranstaltungshallenlösung stemmt, bleibt jedoch im Spiel. Dafür
könnten sich Mehrheiten ergeben, wie die CDU klar machte. Die
Grünen, die im Rat mit der SPD eigentlich die Mehrheitsgruppe
bilden, stimmten wie die FDP gegen den Antrag. In der Angelegenheit
Festhalle kommt es also zu einem gewissen Aufweichen der üblichen
Lager. Heiko Tadge, Sprecher der CDU-Fraktion, erklärte, dass mit
dem Beschluss nur die Schritte für eine Sanierung im Bestand
überprüft würden samt Kostenschätzung. "Wenn ein Investor ein
wirklich schlüssiges Konzept vorlegt, das Hand und Fuß hat", könne
der Rat immer noch auf ein Investorenmodell umschwenken.
Beck und Ulrike Koller betonten ausdrücklich die Festlegung der SPD
auf eine Sanierung unter Regie der städtischen Wirtschaftsbetriebe.
Das "Filetstück" Festhalle und Festplatz dürfe nicht privatisiert
und an einen Investor übergeben werden, so Koller. Mit dem Antrag
bringe die SPD Bewegung in die sich lange hinziehende Frage. Eine
Sanierung im Bestand sei zudem schneller möglich, so Beck, zudem
behalte die Stadt mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
Lothar Biege (FDP) hatte auf die hohen Kosten für eine Sanierung
hingewiesen, welche die Stadt mir ihrer klammen Kasse kaum
bewältigen könne. Zudem werde damit in ein veraltetes Gebäude
investiert. Das vorgestellte Investorenprojekt unter Einbezug
weiterer Wohnbebauung und eines Ärztezentrums verspreche zudem eine
zusätzlichen Nutzen für die Stadtentwicklung. Argumente, die auch
Rolf Rösemeier-Tietjen für die Grünen ins Feld führte und auf
vielfältige andere anstehenden Aufgaben verwies. Vor der Abstimmung
wies Tadge darauf hin, dass bei einem "tollen Investorenkonzept"
dieses später immer noch mit einer Mehrheit von CDU, Grüne, FDP und
Bürgermeister befürwortet werden könne. Foto: bb
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Investorenlösung nicht vom Tisch
Festhalle: Sanierungsbedarf im Bestand wird ermittelt
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