Eine Erkenntnis, die Polizeibeamte bei ihrer Rettungsübung in
der Weser machen mussten, war die Tatsache, dass es sich mit
Stahlkappenschuhen schlecht schwimmt. Eine weitere: Die Weser hat
spitze und scharfkantige Steine. Ganz ohne Schuhe ist es auch
schwierig und ein Kollege verletzte sich auch leicht am Finger, als
er eine Person an Land bringen wollte. Bei 17 Grad Wassertemperatur
und einer etwa gleichhohen Lufttemperatur war die diesjährige
Rettungsübung der Polizei Rinteln mit Unterstützung durch die DLRG
Rinteln, die DLRG Vlotho, die Wasserschutzpolizei aus Nienburg und
das Rintelner THW eine wichtige Erfahrung für die übenden
Polizeibeamten, denn auch die Durchflussmenge des Weserwassers war
mit 100 Kubikmeter pro Sekunde nicht gerade wenig. Die Resonanz an
dieser Übung konnte Jahr für Jahr gesteigert werden. In diesem Jahr
probten 20 Beamte aus Hannover, Lüneburg, Nienburg, Bückeburg und
Rinteln den Ernstfall, und der kann besonders weseranliegende
Dienststellen immer wieder treffen. Auch in Rinteln mussten bereits
Personen aus der Weser gerettet oder auch geborgen werden. Wie das
am besten geht, dafür hatten Lutz Hoppe und Jörg Balsmeyer kleine
Übungen vorbereitet, die die helfenden DLRG'ler mit den Beamten
probten. Darunter einfache Befreiungsgriffe, aber auch ziehen,
schleppen und transportieren von erschöpften oder sogar
bewusstlosen Menschen. Auch das verbringen an Land war ein
Übungsschwerpunkt. Dabei stellte sich heraus, dass die Innenkurven
des Gewässers mit ihren Flachwasserzonen geeigneter sind als die
Außenkurven mit der Fahrrinne. Aufgeteilt in Leistungsgruppen waren
die Übungen für die Beamten von einfach bis ambitioniert. Die
beiden teilnehmenden Rettungsschwimmerinnen der
Bereitschaftspolizeieinheit aus Lüneburg waren so begeistert von
den Herausforderungen der Übung im Fließgewässer, dass sie am
liebsten ihr halbe Hundertschaft mitgebracht hätten. Am Ende waren
es in diesem Jahr mit rund 60 Aktiven in der Weser eine stattliche
Zahl von Schwimmern, die auch für Übungseinlagen des THW und der
Wasserschutzpolizei zur Verfügung standen. Die probten nämlich das
Verbringen von Personen aus dem Wasser an Bord. Bei einer
Übungsnachbesprechung im DLRG Heim im Freibad mit Essen und Trinken
gab es dann zwar einige blaue Lippen von der Kälte im Wasser,
ansonsten aber durchweg zufriedene Gesichter.
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Mit Stahlkappenschuhen schwimmt es sich schlecht
Polizeibeamte aus Niedersachsen trainieren Rettungsübungen
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