Linsensuppe. Herbert Grönemeyer. Camping. Es gibt viele Dinge,
bei denen sich die Geister scheiden. Man kann sehr
unterschiedlicher Ansicht sein, wenn es um Essen, Musik und
Urlaubsvarianten geht. Wenn Menschen über diese Punkte streiten,
geht die Sache meistens gut aus. Es gibt aber Themen, die weitaus
neuralgischer sind und die uns gar entzweien können: Klimaschutz,
Politik und Religion sind drei davon. Auch der "gute alte" gesunde
Menschenverstand hat es manchmal schwer, weil Meinungen insgesamt
differenzierter und emotional aufgeladener sind. Das macht das
Leben miteinander komplizierter, die Gräben tiefer, die Gespräche
vorsichtiger. Aber der Austausch von Gedanken untereinander ist
notwendig, damit wir nicht immer im gleichen Saft schmoren. Um
fähig zu werden, unter all den verschiedenen Gemengelagen für sich
selbst eine Position zu finden. Auch im Glauben ist das von Nöten,
denn es ist ja doch festzuhalten, dass man auch über eherne
biblische Sätze heute unterschiedlich denkt, sie anders versteht,
neu gewichtet, - wohl auch weil sich das eigene Leben ändert und
damit auch die eigene Beziehung zu Gott. Das macht den Glauben
interessant und lebendig.
Denn wer hat Wahrheit und Weisheit gepachtet? Ich auf keinen Fall.
Was ich aber gepachtet habe, und zwar schon seit Kindertagen, ist
meine tief verwurzelte Liebe zu dem, der von Gott sprach, wie es
vor ihm kein anderer tat. Mit Beispielen und Haltung. Von ihm, von
Jesus ist dieser Vers überliefert: "Selig sind, die Frieden
stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen." Wenn es eine
Wahrheit gibt, dann ist das meine. Und der Versuch sich dieser
Wahrheit anzunähern, scheint mir sinnvoll und dieser Tage
vielleicht wichtiger denn je … jeden Tag auf's neue.
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Jeden Tag auf's neue
Gundula Sievert, Schulpastorin aus Rinteln
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