Das Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) hat einen weiteren
Schritt zur Sanierung des Mühlenbach-Bettes an der Niedernmühle in
Stadthagen eingeleitet. Dieses wurde nun tief ausgeschachtet und
soll mit gründlichen Abdichtungen gegen Versickerungen wieder
aufgebaut werden, um ein Unterspülen des historischen Gebäudes
auszuschließen. Im März konnten die Fußgänger das Aufstauen des
Baches am Nordwall durch das Technische Hilfswerk und die
anschließende Georadaruntersuchung des trockengelegten Untergrundes
beobachten. Nun ist das Bachbett an dieser Stelle tiefer
ausgehoben. Der von der ArL mit der Projektsteuerung beauftragte
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz geht dem Problem damit buchstäblich auf den, ja
eigentlich sogar unter den Grund.
Das anliegende historische Gebäude der Niedernmühle nutzte die
Wasserkraft des Baches einst als Antrieb. Bauwerke sorgten für die
dazu nötige Führung des Wassers. In den letzten Jahrzehnten ergaben
sich allerdings Probleme für die Mühle samt angrenzenden Gebäude
und deren Bewohner. Offenbar entstanden Schwachstellen im
Untergrund. Durch diese floss Wasser ab und zog die Gebäude in
Mitleidenschaft und drang auch schon in sie ein. Gerade bei
Hochwasser bestand also das Risiko von schweren Schäden in solchen
Fällen (wie berichtet).
Die bisherigen Abdichtversuche an der Oberfläche hatten zu keinem
nachhaltigen Erfolg geführt. Die beiden Landesbehörden leiteten in
dieser "Präventivmaßnahme", "die ein weiteres Eindringen von Wasser
in den Kellerraum der Niedernmühle verhindern soll" weitere
Schritte ein. Zunächst beauftragten sie die Georadarmessungen. Mit
diesem Verfahren schauen die Fachleute sozusagen in den Boden
hinein und gewinnen so Erkenntnisse über dessen Struktur. Ergänzt
wurde dieses durch Bohrungen. Diese Schritte des Spezialbüros
hätten auf Grund "des sehr heterogenen Untergrundmaterials nur
teilweise zum gewünschten Erfolg geführt", wie das ArL in einer
Mitteilung auf Anfrage informiert.
Das beauftragte Ingenieurbüro öffnete daraufhin den Untergrund des
Bachbettes, um genauere Erkenntnisse über die vermuteten größeren
Hohlräume zu gewinnen. Deshalb also die nun großflächige
Ausschachtung. Die Fachleute fanden dabei Abflussstellen in
Richtung der Niedernmühle, so die Auskunft des ArL. Ebenso hatte
sich das Wasser bisher unsichtbare Wege durch den Untergrund
gebahnt, die in Flussrichtung unterhalb des betonierten Bachbettes
nahe des Abflussbauwerkes führten.
Als Gegenmaßnahme sollen diese Bereiche mit "fließfähigem,
abdichtendem Material verschlossen werden", so das ArL. Dies solle
in Kürze erfolgen. So soll der unkontrollierte Wasserabfluss im
Untergrund in diesem Bereich zukünftig ausgeschlossen werden.
"Danach erfolgt im Bereich des Landesgrundstückes ein Wiederaufbau
des Bachbettes mit geeigneter Untergrundabsicherung gegen
Versickerungen", wie die Landesbehörde mitteilt.
Bisher habe die Gefahr der Unterspülung der Niedernmühle nicht
bestanden. Mit der Gewässersanierung will das Amt diese auch
zukünftig ausschließen.
Foto: bb/archiv
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Dem Wasser im Untergrund Einhalt gebieten
Bett des Mühlenbaches wird abgedichtet / Absicherung der Niedernmühle
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