96 geht in den Rütteltest

Die ersten drei Punkte der Saison sind auf dem Konto von 96. Jetzt kommt jedoch der spielstarke Hamburger SV ins Stadion nach Hannover und wird die Defensive der "Roten" einem kräftigen Rütteltest unterziehen. Die Industrie prüft ihre Produkte mit Rütteltests, um ihre Beständigkeit und Zuverlässigkeit im Gebrauch zu testen. Ähnlich wird es der 96-Mannschaft ergehen, wenn heute Abend der spielstarke Hamburger SV durch das Stadion in Hannover fegt. Die "Roten" müssen sich strecken, um unter der Wucht des HSV nicht auseinanderzufliegen.
Die Hamburger meldeten in der Anfangsphase der Saison eindrucksvoll ihren Anspruch auf den Aufstieg an. Am vergangenen Wochenende zerlegte das Team Ex-Erstligist Hertha BSC Berlin mit 3:0. Die Mannschaft aus der Bundeshauptstadt blieb chancenlos gegen die Hamburger. Mit sieben Punkten stehen die Hanseaten nun an der Tabellenspitze. Was Trainer Tim Walter und den großen HSV-Anhang zuversichtlich stimmen darf, dass es diesmal mit dem Aufstieg klappt: Das Spiel der Hamburger wirkt ausbalancierter als in der Vorsaison. Bei allem Schwung im Offensivspiel stimmen bisher auch die Abläufe gegen den Ball.
Damit steht 96 vor der wohl schwierigsten Aufgabe, die es derzeit in der 2. Liga zu lösen gilt. Der HSV wird nach dem Anpfiff heute Abend mit seinem flotten Spiel insbesondere die Defensive des Teams von 96-Trainer Stefan Leitl kräftig durchschütteln. Beim ersten Saisonsieg in Rostock wirkte diese zwar verbessert, aber noch immer nicht durchgängig sattelfest. Viel Fleiß im Spiel gegen den Ball und ein Höchstmaß an Konzentration werden nötig sein, um die torhungrigen Hanseaten zu bremsen.
Trainer Stefan Leitl und seiner Mannschaft gibt der Sieg in Rostock etwas Ruhe. Fünf Punkte sind auf dem Konto. Leitl erklärte, nach dem ersten Dreier "nicht euphorisch" zu sein. Es gelte weiterhin, "Fehler zu minimieren". 96 verteidigte konzentrierter gegen die mit zwei Siegen gestarteten Rostocker. Das Traumtor von Phil Neumann spielte den "Roten" zusätzlich in die Karten. Bright Arrey-Mbi, Marcel Halstenberg und Neumann hatten in der Dreier-Abwehrkette bis zur Halbzeit alles im Griff. Nach dem Wiederanpfiff verloren die "Roten" etwas den Faden. Das Eigentor Neumanns zum 1:1 machte Rostock noch einmal stark. Auch mit Glück gelang es 96 die nun anrennenden Gastgeber vom Torerfolg abzuhalten. Der durch Cedric Teuchert versenkte Elfmeter in der Schlussphase brachte Hannover den ersehnten ersten Sieg.
Auch wenn spielerisch manches Stückwerk blieb, zog Leitl schließlich ein positives Fazit. "Wir haben uns gewehrt, haben gewonnen", betonte er im Anschluss. Es wird weiter darum gehen, über die gesamte Spielzeit konstanter zu werden und Schwächephasen zu minimieren. Dabei könnte eine Rolle spielen, dass sich die Neuzugänge Halstenberg und Max Christiansen mit der Zeit besser einspielen. In der Liga ist das Team aus Hannover noch ungeschlagen. Gelingt gegen den Favoriten aus Hamburg ein Unentschieden, darf dies als Erfolg gewertet werden. Die Partie wird um 20.30 Uhr angepfiffen. Foto: bb