1. Es sprudelt, riecht, fließt und hat nur ein Ziel: Bad Nenndorf

    Die Heilquellen von Bad Nenndorf – Teil 3: Die drei Algesdorfer Quellen

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    Insgesamt gibt es neun Quellen, die für das Staatsbad von Bad Nenndorf und somit für die Kur- und Rehaeinrichtungen große Bedeutung haben. In einer kleinen Serie stellen wir diese Quellen, das Heilwasser und seine Bedeutung vor. Hier die drei Algesdorfer Schwefelquellen. Ein landschaftlich reizvoller Wanderweg führt am Heisterberg, nordwestlich von Algesdorf auf eine Höhenlage der Gemarkung Algesdorf, mit freiem Blick auf Bad Nenndorf, zu einer eingezäunten, bewaldeten Fläche, die inzwischen als Biotop eingestuft wurde. Norbert Mitzkat und Jens Glodek, die technischen Mitarbeiter des Staatsbades, erwarten uns dort. Mitten in diesem Biotop liegen die drei Algesdorfer Heilquellen, deren Erstfassung im Jahr 1906 erfolgte: Die Algesdorfer Waldquelle sowie die Algesdorfer Quelle I. und II.. Auch für diese Quellen sind diese technischen Mitarbeiter des Kurbades verantwortlich. Weit geöffnet ist die Tür zum Quellenhaus und somit zum Abgang der Pumpeinrichtung, zur technischen Einrichtung der Anlage.
    Die Ausmaße der Brunnenköpfe, mit ihren verschraubten Brunnenkopfdeckeln, sind beindruckend. "Das ist einer von drei Brunnenköpfen", erklärt Mitzkat beim Rundgang. "Wichtig ist, dass sie durch Ton abgedichtet sind", erläutert Karl-Heinz Griesing, der für die Abnahme der Quellen offiziell verantwortlich ist. "Durch die Abdichtung wird das Eindringen von oberflächennahem Grundwasser verhindert, das sonst in das Quellwasser gelangen könnte und somit die Konzentration des Quellwassers verringern würde." Aus allen drei Algesdorfer Quellen fließt das Heilwasser, das schwefelhaltiges Calcium-Sulfat-Hydrogencarbonat-Wasser, ins Quellenhaus, in ein Reservoir mit einem Fassungsvermögen von 8.000 Liter. "Von hier fließt das Heilwasser in einer gut vier Kilometer langen Leitung frei in den Kurpark, in ein Reservoir neben dem Landgrafenhaus, mit einem Fassungsvermögen von 85 Kubikmetern", so Mitzkat. In der Landgrafen-Klinik wird das Quellwasser als Wannenbad verabreicht. "Was der Sammelbehälter im Quellgebiet nicht aufnehmen kann, das wird vor Ort in einen Bachlauf abgeleitet", schildert Griesing.
    Im Quellengelände, einem seit 2022 besonders geschütztem Biotop, wurde ein Wassergraben angelegt und mit Steinen eingefasst, um die ordnungsgemäße Ableitung von Schmutzwasser der umliegenden Felder sicherzustellen. Dicht an dicht streben an diesem Bachlauf, im üppigen Wuchs, Großschachtelhalme dem Sonnenlicht unter den Bäumen entgegen. Sicherlich nicht der einzige Grund, dass diese engere Heilquellenschutzzone zum Biotop erklärt wurde. Aber es ist ein sehr deutliches, imposantes und schönes Kennzeichen dafür. Es handelt sich um einen nach dem Bundesnaturschutzgesetz ausgewiesenen Biotoptypen "Erlen- und Eschen-Quellwald und sonstiger Sumpfwald", auf einer Fläche von 2,10 Hektar.

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