1. Landesregierung schließt Förderschulen:

    Auswirkungen auf die Schule am Deister in Rodenberg weiterhin ungewiss

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    Der Beschluss der niedersächsischen Landesregierung, die Förderschulen im Land zu schließen, wird Auswirkungen auf den Schulbetrieb der Rodenberger Schule am Deister, mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, haben, so die Aussagen hierzu von Lehrkräften dieser Schule, wie auch von der Landtagsabgeordneten Colette Thiemann (CDU) (Wir berichteten darüber). Probleme, bei denen auch Fragen auf die allgemeinbildenden Schulen zukommen können. Die Landtagsabgeordnete Britta Kellermann (Bündnis 90/Die Grünen) lässt trotzdem keinen Zweifel darin aufkommen, dass die Entscheidung der Landesregierung die richtige ist. Damit vertritt sie die gleiche Auffassung, wie ihr Landtagskollege und ebenfalls Regierungsmitglied Jan-Philipp Beck (SPD). Die Schließung der Förderschulen, so Kellermann, sei eine Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention. Es gehe dabei um "einen Gewinn an gleichberechtigter Teilhabe für alle Menschen". Und die Frage, ob die Umsetzung von Inklusion richtig sei, "stellt sich für mich nicht". Es gehe vielmehr um die Frage, wie die Inklusion umgesetzt werde. "Und da ist die Aufrechterhaltung eines Doppelsystems - Förderschule versus Inklusive Schule - aus meiner Sicht schwierig. Mit dem kommenden Schuljahr laufen erst einmal nur die Förderschulen Lernen aus", betont sie und verweist auf einen bisher noch nicht genannten Aspekt: "Das Weiterbestehen der Förderschule Lernen würde Fachkräfte binden, die jetzt (also durch die zusätzlichen Schülerinnen und Schüler aus den bisherigen Förderschulen Lernen; Anmerkung der Redaktion) an inklusiven Schulen gebraucht werden." Insgesamt seien es im Schuljahr 2022/2023 nur noch 18 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit entsprechendem Förderbedarf, die eine Förderschule Lernen besucht hätten. Demgegenüber hätten 82 Prozent bereits andere allgemeine Schulen besucht. Kellermann: "Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und begrenzter finanzieller Ressourcen des Staates muss man die Frage stellen dürfen, ob diese geringe Anzahl die Aufrechterhaltung dieses Doppelsystems weiterhin rechtfertigt. Insofern halte ich die konsequente Umsetzung der inklusiven Schule nach wie vor für richtig."
    Die Einschätzung beziehungsweise Befürchtung der örtlichen Pädagogen in Rodenberg und ihrer Landtagskollegin der CDU, Colette Thiemann, teilt sie hingegen nicht. "Dass Kinder mit einem Förderbedarf im Bereich Lernen nun in großer Zahl eine Schule besuchen, die auf den Förderbereich Geistige Entwicklung spezialisiert ist, lässt sich durch Zahlen nicht belegen und ist auch weder gewünscht noch sinnvoll. Gerade Kinder mit Lernschwierigkeiten profitieren sehr, wenn sie eine allgemeine Schule besuchen, wo sie in einem inklusiven Setting lernen können. Dieser positive Effekt auf die gesamte Bildungsbiographie ist wissenschaftlich nachgewiesen und ich bin sicher, dass wir mit dieser Überzeugung den richtigen Weg gehen."

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