1. Es sprudelt, riecht, fließt und hat nur ein Ziel: Bad Nenndorf

    Die Heilquellen von Bad Nenndorf – Teil 2: Die Erlengrundquelle

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    Insgesamt gibt es neun Quellen, die für das Staatsbad von Bad Nenndorf und somit für die Kur- und Rehaeinrichtungen große Bedeutung haben. In einer kleinen Serie stellen wir diese Quellen, das Heilwasser und seine Bedeutung vor. Hier die Erlengrundquelle. Das Plätschern in einem Bachlauf ist zu hören, bevor der Spazierweg durch den zweiten Kurparkbereich, jenseits der B 65, den Erlengrund, über eine hölzerne Brücke zu einem fast unscheinbarem Quellenhäuschen, westlich der Teiche führt.
    Zwei technische Mitarbeiter - Norbert Mitzkat und Jens Glodek - kümmern sich als Quellenwarte um die Quellen in Bad Nenndorf, so auch um die Erlengrundquelle. Sie führen auch die monatlichen Kontrollproben bei allen Quellen im Staatsbad durch und sind für die Pflege sowie Instandhaltung der dazugehörigen Quellenanlagen verantwortlich. Sie sind gerade vor Ort. Ein wiederkehrender Piepton macht mich neugierig: Die Quellenwarte erklären mir, dass dieses Warngerät ständig dabei sein und vor dem Betreten der Quellen eine Freimessung erfolgen muss. Nur wenn die Werte einwandfrei sind, können wir das Quellenhaus betreten", beschreibt Norbert Mitzkat die Situation. Dass das sehr ernst zu nehmen ist, untermauert Karl-Heinz Griesing, der ausgewiesene Fachmann für die Quellen, und hebt hervor: "Dieser austretende Schwefelwasserstoff ist giftiger als Blausäure." "Die Mitarbeiter dürfen aus Sicherheitsgründen nur zu zweit an der Quelle arbeiten, da giftige Stoffe freiwerden können", erklärt Gaby Hilbich vom Niedersächsischen Staatsbad. "Wenn man keinen Schwefelgeruch mehr riecht, dann wird es gefährlich. Solange es nach faulen Eiern riecht, ist es nicht schlimm", ergänzt Norbert Mitzkat.
    Die Erlengrundquelle ist die jüngste Quelle in Bad Nenndorf. Sie wurde "erst" vor 60 Jahren in Betrieb genommen und ist seit 1988 staatlich anerkannt. Aus einer Tiefe bis zu 31 Metern unter der Geländeoberkante, quillt das fast elf Grad warme Calcium-Magnesium-Sulfat- Hydrogencarbonat-Wasser durch ein Rohr empor in die Brunnenstube des Quellenhäuschens. Laut Aufzeichnungen im Zeitraum von 1989 bis 2022 liegt die Schüttung bei durchschnittlich 80 Liter pro Minute. "Die Schüttung - die Auswurfmenge der Quelle - unterliegt allerdings Schwankungen", erklärt Griesing. Hier bestehe Abhängigkeit von der Niederschlagsmenge und somit von der Grundwasserhöhe. Nicht genutztes Quellwasser wird in den nahegelegenen Bachlauf des Parks im Erlengrund abgeleitet.
    Aus dem Quellenhaus wird das Quellwasser mittels Edelstahlpumpe in einem PVC-Rohr, über gut zwei Kilometer, in den oberen Teil des Kurparks geleitet. Nahe der Süntelbuchen befindet sich ein Bauwerk, unter dem sich zwei Reservoire für je 68.000 Liter befinden. Das von hier weitergeleitete Heilwasser der Erlengrundquelle wird in der Landgrafen-Klinik als Wannenbad verabreicht.

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