1. 125 Jahre VfL Bad Nenndorf:

    Ein aktives Vereinsleben für Sport und Gemeinwohl

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    Der VfL Bad Nenndorf lädt zu einem zweitägigen Fest am 12. Und 13. August in den Kurpark von Bad Nenndorf. Es ist das Jubiläumsfest des Vereins, der in diesem Jahr 125 Jahre jung ist. Wie jung geblieben er ist, zeigen zum Beispiel die vielen sportlichen Angebote des Vereins, die sich immer wieder auch nach den aktuellen Bedürfnissen und Lebensgefühl aller Generationen ausrichten. So ist auch das Festprogramm aufgebaut. Eröffnet wird es am Samstag 12. August, 14 Uhr mit einem "Talk auf dem Blauen und Gelben Sofa" mit besonderen Gästen. Ab 15 Uhr wird nicht nur für das leibliche Wohl gesorgt, sondern auch für zahlreiche Spielangebote, ein wechselndes Bühnenprogramm und ein Bouleturnier der "Boulfreunde Bad Nenndorf". Eine Stadtwette "VfL gegen die Nenndorfer Bürger" beginnt um 17 Uhr. Ab 19 Uhr kommt noch mehr Rhythmus in den Kurpark mit dem Auftritt der Live Band "Seven Beats".
    Der zweite Jubiläumstag beginnt am Sonntag, 13. August mit einem Ökumenischen Gottesdienst an der Musikmuschel im Kurpark. Das Nenndorfer Blasorchester sowie ein Picknick und Frühschoppen rund um die Muschel setzt das Programm fort. Mit einer angekündigten großen Überraschung wird das Fest gegen 14 Uhr den Ausklang gestalten.
    Mit rund 50 Vereinsmitgliedern hat der Verein sein aktives Leben vor 125 Jahren aufgebaut. Zum Jubiläumsfest sind aber nicht nur die aktuell über 2.000 Vereinsmitglieder, sondern alle Bürgerinnen und Bürger in den Kurpark eingeladen. "Das Vereinsleben hat sich, wie vieles innerhalb der Gesellschaft, immer wieder verändert", erklärt Helge Stille vom Vereinsvorstand. "Schließlich hat sich auch das Freizeitverhalten der Menschen massiv verändert", fügt das weitere Vorstandsmitglied Silke Engelking im Gespräch mit dieser Zeitung an. Beide sind seit 50 Jahren Mitglieder im VfL Bad Nenndorf und machen deutlich, dass ihr ganzer Einsatz, ihr ganzes Herzblut, wie sie sagen, am Verein hängt. Der VfL sei nicht mehr der Leistungssportverein, sondern stärker auf den Breitensport ausgerichtet. Dazu gehören allein 29 Fitnessangebote. Mit 105 Übungsleiterinnen und Übungsleiter sei der Verein mehr und mehr im guten Sinne zu einem Dienstleister geworden. Eltern bringen mehrfach in der Woche - trotz langer Schultage - ihre Kinder zu den unterschiedlichen Sportangeboten des Vereins und zu "Schüler in Bewegung". Zu den Sportabteilungen des Vereins gehören Handball, Turnen, Fußball, Schwimmen, Fitnessangebote, Tanzen. "Tänzer haben es bis zur Landesliga geschafft."
    "Vieles geht eigentlich gar nicht mehr ehrenamtlich", sagt Engelking. Und doch ist das Sportangebot für alle Generationen weiterhin groß. Selbst die Mitglieder meinen oft, "dass wir Übungsleiter fest angestellt sind, zumindest aber auf jeden Fall für unsere Arbeit bezahlt werden. Das trifft aber nicht zu. Wir bringen unsere ganze Freizeit ein", so Engelking. Einen Lohn für die Arbeit gibt es trotzdem, betont sie und sagt: "Das sind glückliche Kinderaugen und glückliche Senioren, wenn sie die Halle nach dem Sport verlassen." "Alles, was ich den folgenden Generationen noch mitgeben kann, möchte ich ihnen mitgeben. Diesen Fußabdruck möchte ich im Verein hinterlassen", betont Stille. Und: "Ehrenamt macht glücklich. Das belegen auch Studien." Sport ist die große Klammer für das Gemeinwesen, sind sich beide einig. Hierbei beschreiben sie den Verlust der Vereinsgaststätte, die einiges zum Miteinander beigetragen habe.
    In einem Rückblich strahlen die Augen beider, als sie über die vielen großen Ereignisse in der starken Handballabteilung, beim Turnen, im Fußball und Tanzen berichten. "Und nicht zu vergessen die großen VfL-Bälle", so Engelking. Zu den besonders großen Veranstaltungen gehören die jährlichen Schwimmwettkämpfe. "Da brummt es zwei Tage im Hallenbad mit vielen Aussichten der Qualifikationen, wie zum Beispiel der Deutschen Meisterschaft", hebt Engelking hervor. Nicht unerwähnt bleiben sollte, so meinen die beiden Vorstandmitglieder, dass die Mannschaft von Hannover 96 im Jahr 2000 zur Einweihung des Rasenplatzes nach Bad Nenndorf kam und der Kunstturner Eberhard Gienger, der bei den Olympischen Sommerspielen 1976 die Bronzemedaille im Turnen errang, in Bad Nenndorf am Reck geturnt hat.
    Auch für das Gemeinwohl setzte sich der Verein in seiner 125-jährigen Vereinsgeschichte immer wieder ein. Seit dem Jahre 2005 wird jährlich einem Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, ein Freiwilliges Soziales Jahr im Verein zu absolvieren. Inzwischen sind es 30, die dieses Vereinsangebot genutzt haben und anschließend oftmals dem Sport treu geblieben sind. Auch eine nichtsportliche Ebene wurde aktiv unterstützt. Unter dem Slogan "Sportverein mit Courage gegen Rechtsextremismus" engagierte sich der Verein gegen die Aufmärsche der Neonazis im Kurbad, in Gegendemonstrationen und in der Beteiligung am Kulturfest. Engelking: "Da hat der VfL gezeigt, was er draufhat!"

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