Informationen für die zukünftige Arbeit aber auch Ermunterung zu
weiterem Einsatz und viel Wertschätzung haben die Teilnehmer beim
"Schaumburger Tag des Bürgerschaftlichen Engagements in der
Flüchtlingshilfe" erhalten. Ein Organisationsbündnis stellte die
Veranstaltung im Kreishaus zum fünften Mal auf die Beine. Dagmar
Sever von der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des
Landkreises betonte in ihrer Begrüßung, dass die Zusammenkunft
unter dem Motto "Es ist uns eine Ehre" stehe, in der gewürdigt
werden solle, wieviel "Zeit und Herzblut" die teilnehmenden
Ehrenamtlichen in ihre Arbeit investieren würden. Damit würden sie
einen wichtigen Beitrag leisten für ein demokratisches Gemeinwesen,
das allen Menschen ein gemeinsames Leben in Vielfalt ermögliche.
Dabei seien es mittlerweile auch viele Zugewanderte, die sich nun
wiederum ihrerseits einbringen würden.
Klaus Heimann, Sozialdezernent des Landkreises, unterstrich, dass
das ehrenamtliche Engagement unverzichtbar für die Integration sei.
Die freiwilligen Helfer würden so den gesellschaftlichen
Zusammenhalt vor Ort verbessern. Dazu gehöre auch Mut, um in einer
"nicht immer einfachen gesellschaftlichen Diskussion" seine Arbeit
zu tun, so Heimann. Derzeit würden rund 6.500 Menschen mit
Fluchterfahrungen im Landkreis leben, darunter etwa 2.000 Personen
aus der Ukraine. Aktuell seien es jedoch in erster Linie Menschen
aus anderen Regionen, die nach Schaumburg kämen, pro Woche rund 20
Personen.
Jan Fischer, Ehrenamtskoordinator des Diakonischen Werks der
Schaumburg-Lippischen Landeskirche, hob in einem Impulsreferat
hervor, dass die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer im unerwarteten
Situationen immer wieder "spontan und pragmatisch anpacken" würden,
um Unterstützung zu leisten. Im Dialog mit den Ehrenamtlichen
Waltraud Otto aus Bad Eilsen, Joel Charles aus Bückeburg und
Binazir Sediqi aus Stadthagen wies er auf Beispiele des Engagements
wie die Organisation von Sprachkursen, Unterstützung bei
Übersetzungen oder die Begleitung von Geflüchteten etwa im
Austausch mit Behörden hin. Joel Charles sprach dabei eigene
Erfahrungen im Integrationsprozess an, der häufige Kontakt zu
Alteingesessenen sei ein wichtiger Schlüssel für Spracherwerb und
das Vertraut-Werden mit der Kultur. Er engagiere sich nun in der
Flüchtlingsarbeit, weil er von "Deutschland viel Unterstützung
erhalten" habe und nun etwas zurückgeben wolle.
Die anschließend angebotenen drei Workshops sollten den Teilnehmern
Anregungen für ihre weitere Arbeit bieten. In einem ging es darum,
starke Netzwerke aufzubauen und sich als Gruppe sinnvoll zu
organisieren. Ein zweiter widmete sich vor allem der
Selbstfürsorge, um bei der Unterstützung von Anderen nicht selbst
Schaden zu nehmen. Im dritten Kurs ging es um Möglichkeiten, auf
Anfeindungen von Menschen zu reagieren, denen das Engagement von
Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe ein Dorn im Auge ist. Dabei
sollte unter anderem der Umgang mit menschenfeindlichen Aussagen
diskutiert werden unter der Überschrift "Haltung, Mut und Dialog im
Ehrenamt".
Die Veranstaltung mit ihren rund 100 Teilnehmern wurde gemeinsam
von der Koordinierungsstelle des Landkreises, der Diakonie und dem
AWO-Kreisverband Schaumburg in Zusammenarbeit mit den
Integrationsbeauftragten der Städte Rinteln und Stadthagen auf die
Beine gestellt.
Foto: bb
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Wertschätzung und Ermunterung für Ehrenamtliche
Veranstaltung für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe
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