Bei einer von der CDU-Stadthagen organisierten
Diskussionsveranstaltung zum Thema "Innere Sicherheit" im
Ratskeller haben eine Reihe von Zuhörern tiefe Besorgnis über die
Situation in der Kreisstadt geäußert. Als Referent sprach der
ehemalige niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann. Er
erklärte, dass ein aktiver Präventionsrat bei der Bewältigung der
beschriebenen Probleme eine wichtige Rolle spielen könne, zudem sei
die Videoüberwachung ein geeigneter Weg, um das Sicherheitsgefühl
der Bürger zu stärken. Jens Klugmann, Vorsitzender der Stadthäger
Christdemokraten, erklärte einführend, dass das Thema derzeit
wieder sehr intensiv diskutiert werde vor dem Hintergrund von
Berichten über Clan-Kriminalität, Cyber-Verbrechen und
Rechtsextremismus. Dies gelte bundesweit, "beschäftigt uns aber
auch hier vor Ort". Dabei stellte Klugmann klar: "Deutschland ist
immer noch eines der sichersten Länder der Welt". Auch wenn die
subjektive Wahrnehmung teils eine andere sei, so Klugmann.
Etwa 35 Interessierte beteiligten sich an der Veranstaltung mit den
CDU-Landtagsabgeordneten Uwe Schünemann und Colette Thiemann, in
der großen Mehrzahl der Redebeiträge kamen Einschätzungen zum
Ausdruck, nach denen die Sicherheitslage in Stadthagen im
öffentlichen Raum bedrohlich sei.
Schünemann hob in seinem Vortrag hervor, dass Sicherheit eben auch
Grundlage für die Wahrnehmung von Freiheit sei. Ausreichende
Eingriffsbefugnisse der Ermittlungsbehörden seien wichtig, der
Polizei müsse der Rücken gestärkt werden neben einer ausreichenden
Ausstattung, die Vorschriften von Datenschutz würden zum Teil ein
unsinniges, Ermittlungen empfindlich behinderndes Ausmaß annehmen,
so einige der grundsätzlichen Ausführungen des ehemaligen
Innenministers.
In Bezug auf die Situation in Stadthagen beschrieb Schünemann die
von den städtischen Christdemokraten beantragte Videoüberwachung
als geeignetes Mittel, das subjektive Sicherheitsempfinden der
Bürger zu stärken. Rechtlich seien für solche Situationen
entsprechende Grundlagen vorhanden, man müsse den Mut haben, diese
auch zu nutzen. Niemand spreche von einer flächendeckenden
Kameraüberwachung, es gehe um einen punktuellen Einsatz, "gezielt
an den richtigen Stellen". Dies sei öffentlich zu machen, um auch
eine präventive Wirkung zu erreichen.
Heiko Tadge, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtrat, zeigte sich
überzeugt, dass die Videoüberwachung trotz der bisherigen Ablehnung
durch die rot-grüne Mehrheitsgruppe am Ende doch kommen werde. Dies
sei auch so geschehen bei der Anregung der CDU, einen privaten
Sicherheitsdienst nicht nur in der Tiefgarage sondern ebenso in der
Innenstadt Streife gehen zu lassen.
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"Präventionsrat kann wichtige Rolle spielen"
Diskussion zum Thema innere Sicherheit mit Ex-Innenminister
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