Verwaltungsleistungen effizienter gestalten

Im Zuge des Onlinezugangsgesetzes (OZG) sind alle Kommunen verpflichtet, bis zum Jahr 2024 eine breite Palette an verwaltungstechnischen Diensten dem Bürger auch online zur Verfügung zu stellen. Eine Mammutaufgabe für viele Verwaltungen - in Bückeburg kümmern sich unter anderem die Digitalisierungsbeauftragten Bernd Meier sowie Hinrich Stapel, Fachgebiet Digitalisierung und IT, darum, dass die Digitalisierung voranschreitet und geben im jüngsten Ausschuss für Wirtschaft, Finanzen und Digitalisierung einen aktuellen Statusbericht, wie digital die Bückeburger Verwaltung inzwischen aufgestellt ist. Um dieser großen Aufgabe gerecht zu werden, wurde eigens eine Stelle im Fachgebiet Digitalisierung geschaffen - seit Februar 2022 verstärkt daher Hinrich Stapel die Verwaltung bei der Umsetzung der im OZG geforderten Leistungen. Zudem arbeiten die kreiszugehörigen Kommunen bei der Umsetzung zusammen - auch in Schaumburg werden alle Gemeinden in eine gemeinsames Serviceportal der Firma NOLIS eingebunden. Weitere Portale, unter anderem die Verknüpfung mit dem Serciveportal Niedersachsen, ermöglichen seit Anfang des Jahres eine effizientere Kommunikation der Kommunen untereinander.

Stetige Erweiterung der Dienste
Seit Februar werden bereits erste Bezahldienste in das städtische Serviceportal mit eingebunden, im Mai kam auch die Möglichkeit der Bezahlung über PayPal hinzu. Mit der Einrichtung einer Schnittstelle zum Standesamt und der erfolgreichen Testung der Online-Dienste für das Meldewesen stehen nun bereits zahlreiche Verwaltungsangebote, für die sonst der Gang ins Bürgerbüro oder ein schriftlicher Antrag notwendig war, online bereit. In diesem Monat sollen zudem Online-Dienste für das Gewerbewesen sowie eine Erweiterung des Bezahlverfahrens um Giropay beziehungsweise paydirekt hinzukommen. Weitere ist für diesen Monat auch eine Anbindung an die BundID zwecks Authentifizierung angedacht. Diese ist nämlich für gewisse Dienstleistungen obligatorisch und erfolgt aktuell entweder über da eigene Servicekonto Niedersachsen oder den Personalausweis - je nach Leistung und gesetzlichen Erfordernissen. Das Serviceportal ist dabei über den PC sowie über mobile Endgeräte wie Handy oder Tablet nutzbar. Verfügbare Dienste sind unter anderem Verfahren des Standesamtes und des Meldewesens, beispielsweise Geburts- und Sterbeurkunden beantragen. Auch externe Dienstleistungen, wie die Beantragung einer GEZ-Befreiung oder von Elterngeld, können inzwischen vorgenommen werden (weitere Dienstleistungen s. Infokasten).

Dienste weiter ergänzen
"Wir sind dabei, noch weitere Verfahren schnellstmöglich freizuschalten. Es können natürlich noch ab und zu Fehler vorkommen, aber wir arbeiten gemeinsam mit dem Landkreis an diesem Verfahren und werden alles schnellstens korrigieren. Gemeinsam werben wir auch für die Nutzung werben und Informationsmaterial bereitstellen. Wir sind auf einem sehr guten Weg und entwickeln dies stetig weiter", konstatiert Meier. Nutzer können über die städtische Homepage zum Serviceportal gelangen sowie ein persönliches Konto anlegen. Ausschussmitglied Hendrik Tesche regte weitere Ergänzungen der Dienste an, sodass "das Portal zum täglichen Begleiter werden kann". Die Ausgangslage bewerte er als sehr gut. Eine stetige Erweiterung und die Integration weitere Verfahren ist angedacht, versichert Bernd Meier. Die "etwas blasse" Optik des Portals sei schlichtweg des Zweckes geschuldet, schließlich handele es sich um ein Verwaltungsportal.


Bürgerbüro bleibt bestehen
Was jedoch ganz wichtig ist: "wir wollen das Bürgerbüro damit nicht abschaffen. Alle, die das Portal nicht nutzen möchten, werden auch weiterhin persönlich kommen können", versichert Ausschussvorsitzender Hermann Kempf. Ausschussmitglied Sascha Cordes sieht zudem die Funktionalität darin, alle Dienste wenn möglich in einer Anwendung zu bündeln: "Auch das parken und andere Leistungen sollten wir im Hinterkopf behalten". "Hier wurde viel von der Verwaltung geleistet in einem komplexen Prozess, der sich stetig weiter entwickelt. Die Verwaltung und auch der Bürger muss lernen, aber das ist hier schon ein gewaltiger Fortschritt. Der Weg stimmt auf jeden Fall", so das Fazit Kempfs. In den kommenden Monaten sollen so in Kooperation mit der Kreisverwaltung Schaumburg sowie den Städten Rinteln und Stadthagen die Möglichkeit der Beantragung von Baugenehmigungsverfahren online geschaffen werden. Zudem soll ein Dokumentenmanagementsystem mit Erweiterung um die allgemeine Schriftgutverwaltung und das "Unternehmenskonto" für Firmen als Pendant zur BundID eingeführt werden. Foto:nh

Infokasten:
Online verfügbare Dienste der Bückeburger Verwaltung

-Verfahren des Standesamtes, unter anderem Beantragung von Urkunden, Bescheinigungen uvm.
-Verfahren des Meldewesens: An- und Ummeldung uvm, nach erfolgreichem Test des Bezahlverfahrens
-Beantragung Parkausweis
-An- und Abmeldung eines Hundes
-An-, Ab- und Ummeldung eines Gewerbes
Externe Dienstleistungen
Pin-Rücksetzdienst für den Personalausweis
GEZ-Befreiung
Bürgerkonto
Kindertagesbetreuung
Beantragung von Elterngeld