Ein besonderes und eher seltenes Ereignis konnten die
Bürgerinnen und Bürger in Lauenau miterleben. Mitten im Zentrum des
Ortes wurde die sogenannte Grüne Mitte als neuer "Josef Hauke
Platz" festlich eingeweiht. Rund 200 Teilnehmende, unter ihnen
Ratsmitglieder und der Landtagsabgeordnete Philipp Beck, wurden
hierzu mit fröhlichen Rhythmen des Spielmannzugs der Freiwilligen
Feuerwehr Reinsdorf begrüßt. Sie erlebten so die offizielle
Übergabe einer ehemalig bebauten Stadtfläche "an der neunzig Grad
Straßenführung", wie Bürgermeister Wilfried Mundt in seiner
Ansprache erklärte, als neue Parkanlage. Auf Ratsbeschluss wurde
die Anlage dem örtlichen Künstler und Stifter zahlreicher
Kunstwerke Josef Hauke gewidmet. "Dieser Platz soll zum Entspannen
einladen und eine weitere Bereicherung unseres Ortskerns sein."
Besonders dankte Mundt dem Mitarbeiter Norman Levin vom Bauamt der
Samtgemeinde Rodenberg und den Mitarbeitenden des Bauhofs. Levin
habe die Gestaltung des Platzes zu einem großen Teil entworfen und
die Umsetzung mit dem örtlichen Bauhof begleitet. "Es ist Ihr
Platz. Nutzen Sie ihn!", rief der Bürgermeister den Gästen zu, als
es "Wasser marsch" hieß, und das Wasserspiel im Mittelpunkt der
Fläche, besonders zur Freude der Kinder, im ehemaligen
Gerberbottich, seinen Lauf nahm.
Im Verlauf seiner Ansprache erinnerte Mundt ausführlich an den
verdienten Künstler und Mitbürger Josef Hauke. Der 1920 geborene
Künstler habe sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Lauenau
niedergelassen. "In einer Zeit, in der die Menschen an wichtigere
Dinge dachten als an die Kunst, melde Hauke ein Gewerbe an." Er
erhielt Aufträge von Kommunen, später vor allem für Kunstwerke zur
Einrichtung katholischer Kirchen im Bistum Hildesheim. So auch in
Lauenau und Rodenberg. Einen besonderen Namen als Künstler machte
er sich mit Plastiken aus 7000 Jahre alter Mooreiche mit einem
eigenen Konservierungsverfahren. "Man munkelt, dass er dieses
Rezept bis heute nicht verraten habe." Er setzte auf Anregung der
Lauenauer Runde dem Lauenauer "Fleckendiener" ein Denkmal, den er
selbst noch persönlich kannte. Die Skulptur gilt als Lauenauer
Wahrzeichen. "Heute beheimatet Lauenau eine ständige Ausstellung
mit Werken des überregional bekannten Künstlers. Ich glaube, dass
vielen die seit 2013 bestehende Ausstellung gar nicht bekannt ist."
Stellwände informieren am Wasserspiel des Gerberbottichs über
besondere Orte des Künstlers in Lauenau und sein Wirken als
Künstler.
Auch Gemeindedirektor Dr. Thomas Wolf hob die Leistungen des
Künstlers und die besondere Gestaltung des neuen Lauenauer
Treffpunkts hervor. Mit einigen Zahlen untermauerte er das
Engagement der Stadt für diesen Platz. Insgesamt 600 Tonnen
Bodenaushub waren erforderlich, um die Fläche für eine derartige
Nutzung herzurichten. "Das entspricht 24 Sattelzügen, die
abgefahren wurden, bevor 300 Tonnen neuer Mutterboden aufgebracht
werden konnte." Man könne sich zusätzlich auf die Beleuchtung der
Bäume freuen sowie auf die Blüten der 380 neu gepflanzten Rosen.
Die neue Fläche habe mit allem rund 175.000 Euro gekostet. Allein
die Entsorgung musste mit 60.000 Euro finanziert werden.
Die vielen Gäste blieben auch auf Einladung des Bürgermeisters noch
lange zusammen und wurden durch die örtliche Feuerwehr, auf
Einladung der Gemeinde, mit Grillwürstchen und Getränken gut
versorgt.
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Lauenau hat einen neuen Mittelpunkt
Josef Hauke Platz feierlich eingeweiht
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