Überschriften in dieser Art stehen in der Zeitung oft auf Seite
1. Und da lesen es auch bestimmt die meisten. Zumindest fangen sie
an, ob sie bis zum Ende der Geschichte dabei bleiben ist nicht
sicher. Vielleicht wenn sie spannend genug ist und die Neugier
immer wieder anregt. Das war auch zu Jesus Zeiten schon so. Da
passierte im Alltag der Menschen allerdings nicht so viel wie
heute. Es gab viel schwere Arbeit und wenig Unterhaltung. Ein
Wunder - das war damals wie heute natürlich der Knüller. Wir
Menschen lieben Wunder. Aber...mit fünf Broten und zwei Fischen,
bekommt man 5000 Menschen nun mal nicht satt! (Joh. 6, 1-40) Das
ist uns klar. Auch wenn wir gern an Wunder glauben, ist das doch
wohl ein bisschen viel verlangt.
Wunder sind eigentümliche, aber spannende Erzählungen, die uns die
Welt mit anderen Augen sehen lassen. Ähnlich wie die Märchen - da
ist auch vieles übertrieben dargestellt. Die Aussage dahinter - die
ist des Pudels Kern.
Ein Topf der nicht leer wird, alle Menschen satt macht und bei dem
niemand zu kurz kommt. Es ist nicht einfach daran zu glauben selbst
wenn wir dabei gewesen wären. Ein Mensch der so etwas vermag, den
sollte man zum Anführer machen. Wenn es mal schwierig wird, kann er
unsere Not lindern.
Aber durch weltliche Nahrung sind wir nicht lange satt. Der Hunger
kommt schneller wieder als gedacht. Unsere Sättigung sollte länger
anhalten und durch uns selbst verfügbar sein. Das können wir durch
unseren Glauben an Jesus Christus erreichen. Dafür hat Gott uns
seinen Sohn gesandt.
Wir halten unsere Welt gerne für festgefügt und unveränderlich.
Wenn wir dann merken, dass alles in Bewegung ist und sie sich
ständig verändert, werden wir unsicher. Auf was können wir uns noch
verlassen? Wir Christen können auf die überraschende und erneuernde
Kraft Gottes vertrauen. Er hat uns seinen Sohn geschickt und ihm
den Auftrag gegeben, keines seiner Schäfchen zu verlieren. Und der
nimmt diesen Auftrag ernst.
Diese Erzählung aus der Bibel zeigt uns einen neuen Weg, auf unsere
Welt zu schauen. Scheinbar unmögliches ist auf einmal möglich. Ein
Weg, der offen ist für Veränderungen, Hoffnung und Umkehr. Wir
brauchen diesen Weg gerade heute, in der wir uns Gerechtigkeit und
Heil für alle Menschen neu ins Bewusstsein rufen müssen.Die Gier
von einigen wenigen nach Mega-Gewinnen geht auf Kosten der vielen
Menschen die einfach nur ein normales Leben führen wollen. Die sich
eine Zukunft für ihre Kinder wünschen. Denn das tun wir doch
alle.Es besteht eine grundsätzliche Ungerechtigkeit. Weil die
Verhältnisse nicht stimmen: Die Verhältnisse von uns zur Natur, von
uns zu anderen, von und zu Gott. Sagen wir nicht: Es reicht sowieso
nicht für alle und außerdem ist es ohnehin zu spät. Vertrauen wir
vielmehr darauf, dass noch Zeit ist, dass wir etwas tun können.
Jeder für sich. Fangen wir bei uns selber an. Wenn das jeder tut,
auch mit kleinen Schritten, bewegt sich viel. Sehen wir aus einer
anderen Richtung auf unsere Welt dann kommen uns möglicherweise
auch neue, andere Ideen unsere Probleme anzugehen und die Hilfe in
uns selbst zu finden.
Jesus, der selbst das Brot des Lebens ist, gibt uns dafür Mut,
Zuversicht und Stärke.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Sommerzeit. Bleiben Sie
behütet.
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Ein Wunder – 5000 wurden satt!
Ursel Haats, Lektorin in Hülsede
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