1. Raumkapazitäten der Schule am Deister in Rodenberg erschöpft

    Eine Außenstelle an der IGS Oberkirchen lehnen die Lehrkräfte ab

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Der starke Anstieg der Schülerschaft stellt die "Schule am Deister" vor eine große Raumnot. Trotz zwei Container auf dem Schulhof und zukünftiger baulicher Maßnahmen zur Raumgewinnung, prognostizieren die ansteigenden Schülerzahlen, dass auch diese Maßnahmen langfristig nicht ausreichen werden, heißt es in einer Erklärung der Schule. "Mutmaßungen, die Förderschule würde weitere Räumlichkeiten der Grundschule übernehmen, erweisen sich als unwahr und standen zu keiner Zeit zur Debatte", so Schulleiter Andreas Oelke. Die Julius-Rodenberg Schule habe durch eine vertragliche Regelung zwischen der Samtgemeinde Rodenberg und dem Landkreis Schaumburg im jetzigen Gebäude Bestandsrecht und wird keine weiteren Räume abgeben, so die weitere Situationsbeschreibung. "Als einzige kurzfristige Lösung, dem Platzprobleme seitens der Förderschule Abhilfe zu schaffen, sieht der Landkreis eine Außenstelle an der IGS Oberkirchen. Diese Lösung wird vom Kollegium der Förderschule entschieden abgelehnt." Die Entscheidung begründet das Kollegium mit der organisatorischen Umsetzung und dem pädagogischen Verständnis von Förderschularbeit. Unter anderem wären spontane Krankheitsvertretungen durch die erhebliche Distanz zur Stammschule nicht möglich und Fahrzeiten der Lehrkräfte während der Unterrichtszeit würden die angespannte Unterrichtsversorgung zusätzlich belasten.
    Das weitaus schwerwiegendere Problem sehen die Lehrkräfte jedoch in einer konzeptlosen Beschulung ihrer Schülerschaft in den Räumen einer Regelschule. "Viele der Schülerinnen und Schüler der Förderschule benötigen einen geschützten Raum, in dem sie sich, ihren Bedürfnissen entsprechend, bewegen und lernen können. Durch die Idee einer Außenstelle würde der Eindruck erweckt werden, dass sich pädagogische Ansprüche auf die Bereitstellung von Räumlichkeiten beschränken. Essentiell für eine gelungene, dem niedersächsischen Lehrplan entsprechende Förderschularbeit sind angstfreie Bewegungs- und Entfaltungsräume in denen Schülerinnen und Schüler mit dem Förderbedarf geistige Entwicklung von und miteinander lernen", betont die Erklärung. Übergeordnet jeder fachspezifischen Zielsetzung stehe die Förderung der Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit. "Diese Ziele können jedoch nur durch eine bestmöglich an die Bedürfnisse angepasste Lernumgebung verfolgt werden."
    Das Kollegium sei sich bewusst, dass die Raumproblematik und die Lösung eine große Herausforderung für den Landkreis darstellten. Trotzdem stünden die Lehrkräfte für ihre Schülerschaft und deren Bedürfnisse ein und erhoffen sich, gemeinsam mit dem Landkreis eine auf Dauer angelegte und pädagogisch wertvolle Lösung zu finden. Gemeinsam mit den Elternvertretern habe sich das Kollegium entschieden, "im kommenden Schuljahr zusammenzurücken und nimmt die Konsequenzen von erhöhten Schülerzahlen in den Klassen und die Umwandlung von Fach- in Klassenräume in Kauf". Die gewonnene Zeit möchte das Kollegium der Schule am Deister nutzen, um eine auf Dauer und Nachhaltigkeit angelegte Lösung für die Beschulung von geistig beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen im Landkreis Schaumburg zu finden. Die einzig dauerhaft verbleibende Förderschule im Landkreis Schaumburg plädiert auf einen Neubau, um den voraussehbaren Herausforderungen und weiter steigenden Schülerzahlen im förderschulischen Bereich entgegenzutreten und vorzubeugen.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an