Das Rintelner Hallenbad ist nicht mehr zeitgemäß, technisch und
energetisch nicht mehr auf dem Stand der Zeit und deshalb planen
die Bäderbetriebe der Stadt Rinteln auch seit Ende 2021 an der
Sanierung des Bades. Stadtwerke-Chef Ulrich Karl stellte im Rat
jetzt den Sachstand vor und betonte dabei: "Bei allen Planungen
haben wir immer auch die Frage eines Neubaus in Relation zur
Sanierung gesetzt!" Mit dem Ergebnis: "Sanierung ist günstiger und
nachhaltiger!" 15 Millionen plus eine Millionen Euro aus einem
Förderprogramm stehen zur Verfügung und seit dem 19. Juni diesen
Jahres gibt es sogar ein weiteres Förderprogramm des Bundes, für
das sich Rinteln bewerben will. Karl machte auch deutlich, dass die
Sanierung auch zeitlich im Plan liege, trotz einiger Verzögerungen.
Ab heute, 1. Juli, müssen die Bäderbetriebe auch
Bereitstellungszinsen in Höhe von 110.000 Euro pro Jahr für das bei
den heimischen Geldinstituten aufgenommene Geld bezahlen. Kein Wort
von Karl, dass das Projekt gestoppt werden soll, denn das forderte
im Anschluss Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser (RI) und mahnte:
"Rinteln muss die Reißleine ziehen, genau wie bei #wesererleben!"
Die Stadt habe so viele Aufgaben vor der Brust, dass man sich eine
derart umfassende Sanierung nicht leisten könne. Kritik übte
Neuhäuser daran, dass die Stadt nach Übernahme des Hallenbades vom
Kreis die dadurch gesparte Kreisumlage in Höhe von etwa vier
Millionen Euro nicht angespart habe für die Sanierung: "Nicht das
wir irgendwann Frau Bürgermeisterin umbenennen müssen in Frau
Insolvenzverwalterin!" Er forderte, dass das Hallenbad nur auf
Mindeststandard saniert werden sollte: "Denn das ist es, was wir
uns leisten können!" Im Ausschuss für Finanzen wird der RI-Antrag
weiter beraten.
Weitere Ratsentscheidungen
Das Projekt #wesererleben wurde eingestellt, allerdings soll die
Stadt 15.000 Euro für eine weitere Begrünung der Promenade oberhalb
des Alten Hafens investieren. Die Satzung zur Erhebung von
Beiträgen für den Besuch von Tageseinrichtungen für Kinder wurde
überarbeitet nach dem Motto: "Starke Schultern sollen mehr tragen!"
Das heißt: Einkommensstarke Familien müssen künftig mehr für die
Kinderbetreuung zahlen. In Westendorf soll das alte Feuerwehrhaus
nach Auflösung der Wehr aufgrund Personalmangels als Info-Point bei
Katastrophenlagen weiter genutzt werden und auch in Einzelfällen
der Bevölkerung zur Verfügung stehen für Veranstaltungen. Ein
DGH-light wird es nicht werden. Im Abwasserausschuss wird ein
weiterer RI-Antrag auf Verzicht einer höheren Eindeichung der
Kläranlage beraten, ebenso ein RI-Antrag auf Erlass einer
Verpackungssteuer.
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"Frau Bürgermeister" oder "Frau Insolvenzverwalterin"?
16 Millionen Euro stehen für Hallenbadsanierung bereit / RI-Fraktion fordert: Reißleine ziehen
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