20 Menschen aus zwölf verschiedenen Herkunftsländern haben jetzt
in Stadthagen an einer Schulung für ehrenamtliche
Sprachmittler*innen teilgenommen. Eingeladen zu dieser Schulung
hatte das Team des landkreisweiten Sprachmittler-Pools mit Jolanta
Pupalaigyte-Cerne aus der Koordinierungsstelle Migration und
Teilhabe beim Landkreis Schaumburg, Petra Uhe als
Integrationsbeauftragte der Stadt Rinteln, Britta Kunze als
Integrationsbeauftragte der Stadt Stadthagen und Albrecht Schäffer,
der Flüchtlingslotse des Kinderschutzbund Rinteln. Zum Start der
Ausbildung informierten sich die Teilnehmer der Schulung über die
Geschichte des Sprachmittler-Pools im Landkreis Schaumburg, über
Einsatzmöglichkeiten, die Zielsetzung und die verschiedenen Aspekte
der ehrenamtlichen Sprachmittlung sowie über mögliche
Herausforderungen des Dolmetschens für Sprachmittler und
Zugewanderte. Der zweite Tag stand unter der Leitung der
selbständigen Sprachmittlungs-Trainerin Lena Jehle aus Dörverden.
Sie ergründete zum Start erst einmal die eigene Sprach- und
Sprech-Biografie der Teilnehmenden und stellte fest: "Die
Erfahrungen sind höchst unterschiedlich!" Allein schon die
Aufenthaltsdauer in Deutschland variierte von acht Monaten bis zu
30 Jahren, bei den beherrschten Sprachen von zwei bis sieben und
bei der Erfahrung mit dem Dolmetschen von wenig bis
mehrjährig.
Sprachmittlung ist Mittel für Teilhabe
Lena Jehle erinnerte die Teilnehmenden an ein wesentliches Ziel der
Sprachmittlung und bezog sich dabei auf das Grundgesetz:
"Sprachmittlung ist ein Mittel für Teilhabe und gegen
Benachteiligung und Diskriminierung, sie soll zugewanderten
Menschen dabei helfen, sich verständlich machen und ihre
verfassungsmäßigen Rechte verstehen und wahrnehmen zu können."
Sprachmittlung sei darüber hinaus ein Service für Institutionen,
die mit Zugewanderten und Geflüchteten zu tun haben, der die
beiderseitige Verständigung erleichtere, so Jehle.
Gute Grundsätze für Sprachmittlung
Die Trainerin sensibilisierte die Anwesenden für Grundsätze guter
Sprachmittlung. Dazu gehören unter anderem die Schweigepflicht,
eine allparteiliche Haltung, die das gegenüber als Erwachsenen
behandelt und ihm bzw. ihr die Verantwortung für das Gesagte lässt,
eine möglichst genaue Verdolmetschung sowie die Wahrung der eigenen
Grenzen. In Kleingruppenarbeit und Übungen ging es außerdem um die
Rolle als Sprachmittler im Dolmetschprozess, über Techniken der
Sprachmittlung wie beispielsweise das Satz-für-Satz-Dolmetschen,
Herausfordrungen der Sprachmittlungsrolle und um Perspektivwechsel.
Die Teilnehmenden können künftig bei Terminen in Kitas, Schulen,
Beratungsstellen, Behörden oder bei Ärzten zum Einsatz kommen.
Institutionen können bei Bedarf per E-Mail eine Anfrage an
sprachmittler@schaumburg.de richten oder sich unter der Nummer
05721-703 3156 an Jolanta Pupalaigyte-Cerne wenden.
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Zwölf Herkunftsländer -
20 ehrenamtliche SprachmittlerTeam des landkreisweiten Pool organisiert Schulung für ehrenamtliche Helfer
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