1. Diskussion um Festhalle geht weiter

    Politik und Verwaltung unterschiedlicher Meinung

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    Es ist Schützenfest und die Festhalle steht nicht zur Verfügung. Gerade in dieser Zeit ist das Thema "Sanierung oder Neubau" sicherlich bei vielen Stadthägern wieder präsent. In der letzten Ausgabe berichtete das Schaumburger Wochenblatt über die Forderung der Stadthäger SPD-Ratsfraktion, kurzfristig eine Grundsatzentscheidung über die Zukunft der Stadthäger Festhalle herbeizuführen und für die Sanierung der bestehenden Halle ausgesprochen. Die Fraktion ist dabei der Ansicht, dass aktuell kein ausgereiftes Alternativkonzept zur Stadthalle bestünde. In einem Redaktionsgespräch begründete der Fraktionsvorsitzende Jan-Philipp Beck seine Aussage mit einem Hinweis auf das bereits vorgestellte Konzept des Unternehmers Sven Rickes, der die Festhalle fest mit Einzelhalndelskomponeten wie beispielsweise einen Supermarkt und einer Drogerie verknüpfen wolle. "Es gibt ein Einzelhandelsgutachten, das eine Schutzzone vorsieht, damit wollen wir die familiengeführten Geschäfte in der Innenstadt schützen", formulierte Beck in diesem Zusammenhang seine Argumentation gegen die Rickes-Variante. Und weiter: "Wir brauchen als Kreisstadt eine Veranstaltungshalle mit Versorgungsfunktion". Dabei sei die kommunale Hand als Betreiber vorteilhaft. Beck wünscht sich jedoch in diesem Zusammenhang ein aktiveres Management als die Stadtwerke, das die Veranstaltungshalle zukünftig privatwirtschaftlich und kostendeckend betreibt. Weiter argumentiert Beck, es tue ihm weh zu sehen, dass Veranstaltungen abwandern und gibt damit einen Wink zum Sportlerball, den Stadthagen Ende letzten Jahres an Bad Nenndorf in die Wandelhalle abgeben musste.

    Bürgermeister Oliver Theiß bewertet die aktuelle Situation dagegen etwas anders: "Sven Rickes wird bis Ende September sein Konzept, das er bereits vorgestellt hat, dahingehend anpassen, dass die ungewünschten Einzelhandelskomponeten wegfallen", erläutert er im Interview. Die Lösung wolle er sich auf jeden Fall ansehen, da der Gedanke, dort eine privatwirtschaftliche und kostendeckende Variante entstehen zu lassen, interessant sei. "Wir würden bei einer Sanierung der bestehenden Halle eine Menge Steuergelder ausgeben", gibt Theiß zu bedenken und will sich zumindest nicht die Chance verbauen lassen, alles in Erwägung zu ziehen, das diesen Umstand vermeidet.

    In einem Telefongespräch mit Investor Sven Rickes hat dieser aufgeklärt, er habe kein Festhallenhallen- sondern ein Städtebauliches Konzept vorgestellt, das den kompletten Festplatz mit in die Planung einbezogen hat. Mit dieser Bitte sei die Verwaltung vor circa zwei Jahren an ihn herangetreten. Im Zuge dieses Konzepts habe er zwei Teilflächen ausgewiesen, auf denen zum Beispiel Einzelhandelsgeschäfte Einzug erhalten könnten. In dem Gespräch betonte Rickes, dass er bei der Präsentation den Einzelhandel lediglich als Beispiel nannte. Genauso gut hätte er auch als Beispiel ein Fachärztezentrum, Büros oder Wohnraum als mögliche Nutzungsvariante nennen können und damit möglicherweise einen ganz anderen Effekt erzielt. Er fand es schade, dass durch die von ihm genannten Nutzungsmöglichkeiten das gesamte Konzept "dämonisiert" werde. Zu den Grundgedanken seiner Konzeption steht er nach wie vor und bleibt auch gegenüber den Fraktionen gesprächsbereit. In dem Gespräch erneuerte Rickes seine Einschätzung, dass eine Festhalle als Solitär sich niemals rechnen werde und auf Dauer ein Zuschussgeschäft bleiben würde. Sein vorgestelltes Konzept berücksichtigte dabei nach eigenerer Aussage zudem die weitere Nutzung der Freifläche für Regionalschau, Parkplatz, Jahrmarkt & Co. Zusammenfassend bemerkte Rickes, aus dem Grundstück an der Enzer Straße könne man mehr machen als einen Schotterplatz.

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