1. „Jetzt ist die Zeit -
    was Du heute kannst besorgen“

    Von Lektor Frank Paul aus Lauenau

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    Wer von uns musste sich das nicht von den Eltern anhören? "Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen." Puh, das hat oftmals genau das Gegenteil bewirkt. Heute würde man das eher als praktiziertes Zeitmanagement bezeichnen. Wir haben gelernt, Prioritäten zu setzen. Ob diese Prioritäten dann immer richtig sind, das sei an dieser Stelle einmal dahingestellt, aber aus Sicht des betroffenen Menschen schienen die Gedanken und die daraus resultierenden Handlungen im Zeitpunkt der Entscheidung, richtig und nachvollziehbar gewesen zu sein.
    Und nach wie vor ist dieses Empfinden dieser "Jetztzeit" so wichtig, dass es dafür immerhin einen Wikipedia-Eintrag gibt. Sogar der gerade zu Ende gegangene Kirchentag hatte dieses Motto.
    Was verbirgt sich hinter dem Begriff der "Jetztzeit"?
    Es ist der Zeitpunkt zwischen der Vergangenheit und der Zukunft, auch Gegenwart genannt. Die Vergangenheit kümmert uns immer wieder nicht so ganz, obwohl gerade sie uns immer wieder einholt, ob wir es wollen oder nicht. Die Vergangenheit kennen wir und sollten aus ihr gelernt haben. Die Zukunft wiederum kennen wir nicht.
    Unsere "Jetztzeit" ist somit das Aktuellste, was wir kennen oder besser gesagt was wir empfinden.
    "Jetzt ist die Zeit gekommen, Gottes Herrschaft ist nahe. Kehrt um zu Gott und glaubt an die rettende Botschaft!" (Markus 1, 15).
    Dies sind die ersten Worte Jesus' im Markusevangelium. Sie sollten wachrütteln und den Weg weisen. Das tat Jesus damit damals auch. Die Menschen haben sich wieder mehr und in veränderter Weise an Gott orientiert. Zwar am Anfang recht zögerlich und mit einigen Schwierigkeiten, aber über die Jahrhunderte nachhaltig und flächendeckend.
    Natürlich ist die Frage berechtigt, wo denn Gottes so nahe Herrschaft ist. Das ist aus Jesus' damaliger Sicht sein Herabsteigen in diese Welt.
    Und wo ist diese Herrschaft jetzt? Mitten unter uns. Denn auch wenn wir diese Herrschaft nicht sehen können und wir uns, zu Recht, immer wieder fragen wo Gott ist und warum er manche Dinge zulässt.
    Jesus hat das Verhältnis zwischen den Menschen und Gott neu gestaltet, er hat mit seiner sanften und liebevollen Lebensweise diese Welt geprägt. Er hat eindrücklich gezeigt, dass Gott eine Umkehr, eine Überarbeitung seiner Werte und Erwartungen an die Menschen zulässt und auch aus der Vergangenheit gelernt hat. Er gibt den Menschen die Chance zur Umkehr in die Richtung, die Jesus vorlebte und das war gut so, denn viele unserer Gesetze und Regeln für das Zusammenleben der Menschen basieren auf diesen neuen biblischen Werten. Umkehr zu Gott heisst aber auch, die Priorität wieder mehr in Gottes Richtung zu setzen.
    Lassen Sie uns dabei sein und unsere Prioritäten überdenken, jetzt, damit wir nicht den Anschluss verpassen, und erkennen, dass es schon jetzt wichtig ist, den neuen Weg zu gehen. Wir haben diese Chance bekommen. Wer jetzt aufschiebt verliert.

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