Merklich unterschiedliche Einschätzungen zur Sicherheitslage in
der Kreisstadt sind in der Sitzung des Rats-Ausschuss für
Bürgerdienste, Ordnungswesen und Feuerwehr deutlich geworden. Aus
Reihen der Christdemokraten wurden Zweifel geäußert, ob die
eingeleiteten Maßnahmen ausreichen würden, um kurzfristig Wirkung
zu entfalten. CDU-Ausschussmitglieder äußerten sich enttäuscht,
ihre Erwartungen an ein Sicherheitskonzept seien andere, ließen sie
zu den Ausführungen des Verwaltungsteams durchblicken. Dieses hatte
erklärt, dass ein privater Sicherheitsdienst im Auftrag der Stadt
einen Streifendienst in der Innenstadt mit Schwerpunkt auf den
Wallanlagen, des Bereichs der Schule am Schlosspark und im
Schlossgarten aufgenommen habe. Die Mitarbeiter der zertifizierten
Sicherheitsfirma würden seit dem 4. Mai Patrouille gehen. Zudem sei
das Ordnungsamt verstärkt mit Streifen unterwegs. Marcel Nelessen,
Vertreter der Verwaltung, führte aus, dass aus der Bürgerschaft
"positive Rückmeldungen" zur Tätigkeit des externen
Sicherheitsdienstes eingegangen seien. Zehn bis zwölf Stunden pro
Woche sei dieser Unterwegs. Fachbereichsleiterin Iris Freimann
ergänzte, dass für den nächsten Krammarkt das Sicherheitspersonal
noch einmal aufgestockt werde. Dies werde erhöhte Kosten für die
Stadt nach sich ziehen. Für weitere größere Veranstaltungen würden
jeweils auf den Anlass zugeschnittene Sicherheitskonzepte
erarbeitet. In Bezug auf die Streifen stehe das Verwaltungsteam in
engem Austausch mit der Polizei, um sich auf kurzfristig an die
jeweilige Lage anpassen zu können.
Ausschussmitglieder zeigten sich in Bezug auf die Ausführungen
nicht zufrieden. Der Vorsitzende Andreas Ahnefeld (CDU) erklärte,
dass die Erwartungen an ein Sicherheitskonzept "etwas höher
gewesen" seien. Arne Brammer, Bürgervertreter der Christdemokraten,
erklärte, ihm würden "neue Maßnahmen" fehlen. Martin Schaefer,
Ratsmitglied der SPD sah ebenfalls "große Probleme" in Bezug auf
die Sicherheit. Christdemokrat Jörg Ostermeier erklärte, dass man
sich nun "nicht ausruhen könne". Es sei zu fragen, "was können wir
noch machen". Voraussichtlich seien im Haushalt die Mittel für
diesen Bereich zu erhöhen.
Michael Panitz, Leiter des Polizeikommissariats Stadthagen hatte
zuvor die Intensivierung der Streifentätigkeit durch seine
Dienststelle hingewiesen. Zwei, zeitweise drei
Streifenwagenbesatzungen seien stetig unterwegs, mehr würden die
Personalressourcen auch nicht hergeben. Zu diesem Zweck würden
bereits andere Aufgaben wie etwa Geschwindigkeitsmessungen
zurückgestellt. Zuvor hatte der Kommissariatsleiter ausgeführt,
dass es für geschilderte Befürchtungen der Bürgerschaft in Bezug
auf die Kriminalität keine objektive kriminalstatistische Grundlage
gebe (weiterer Bericht folgt). Foto: archiv bb
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Sicherheitskonzept kritisch aufgenommen
Ausschussmitgliedern bezweifeln, dass Maßnahmen ausreichen
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