1. Weitere Stolpersteine werden in Lauenau gesetzt

    Informationsabende begleiten Aktion

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    Die Gebrüder Lennard und Mark Hammerschlag möchten möglichst für alle jüdischen Gemeindemitglieder, die in der Nazizeit in Lauenau zu Schaden gekommen sind oder verschleppt und ermordet wurden, Stolpersteine initiieren. Daher hat der Heimatverein Lauenau eine weitere Verlegung von Stolpersteinen für Angehörige der Familie Hammerschlag, für die Geschwister Lotti und Anni Hammerschlag, beim Künstler Gunter Demnig veranlasst. Sie werden am Sonntag, 11. Juni, 9 Uhr, vor dem Haus Marktstraße 12 in Lauenau, durch den Künstler persönlich gesetzt. Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Anschließend gibt es im Fleckenmuseum Lauenau einen kleinen Empfang mit Imbiss. Hierzu erwartet der Heimatverein ab 7. Juni den Besuch der Brüder Lennard und Mark Hammerschlag. Sie kommen aus Südafrika und USA, um bei der Verlegung der Stolpersteine für ihre Großcousinen Lotti und Anni Hammerschlag anwesend zu sein. Begleitet werden sie von Dr. Michael Hayse von der Stockton Universität in Atlantic City. Er hat dort einen Lehrstuhl für Holocaustforschung.
    In Vorbereitung dieser Stolpersteinverlegung lädt der Heimatverein Lauenau außerdem am Samstag, 10. Juni, 19 Uhr, zu einem Vortrag des Kölner Künstlers Gunter Demnig über sein europaweites Projekt der "Stolpersteine" im Fleckenmuseum Lauenau, Am Rundteil 11, Lauenau. Am Dienstag, 13. Juni, 19.30 Uhr, lädt Initiator Dieter Meimbresse, Pastor a.D. Lauenau, zum Vortrag über das Thema Antisemitismus Konstantin Seidler, Landesverband der israelitischen Kultusgemeinden in Hannover, ins Gemeindehaus St. Lukas, Kirchstraße 3 in Lauenau.
    "Wir konnten noch ein weiteres Mitglied der Familie Hammerschlag ausfindig machen, dessen Verbleib uns bisher unklar war", teilt Thomas Berger gegenüber dieser Zeitung mit. Die Geschwister Lotti und Anni Hammerschlag gehörten zu den sogenannten "unten" Hammerschlag an der Marktstraße. Für Adolf Hammerschlag, seine Frau Franziska und die beiden Söhne Ernst und Ludwig wurden im vergangenem Jahr Stolpersteine verlegt. "Diese gehören zu den sogenannten oben Hammerschlag am Rundteil." Adolf Hammerschlag hatte mehrere Geschwister, unter anderem einen Bruder Iwan und eine Schwester Johanna. Für Johanna wurde bereits im November 2021 in Bielefeld ein Stolperstein verlegt. Sie kam im Konzentrationslager Treblinka ums Leben. "Der Verbleib des Bruders Iwan war bislang nicht ganz klar gewesen. Wir haben im letzten Herbst aber herausgefunden, dass er seinen letzten freiwilligen Wohnsitz in Lippstadt hatte. Es gibt dort auch eine Initiative Stolpersteine, die schon zur Geschichte von Iwan Hammerschlag und seiner Frau Helene geforscht hat. Vieles war aber noch nicht bekannt und Jürgen Schröder vom Heimatverein Lauenau konnte aufgrund seiner intensiven Forschungen viele Details zum Stammbaum der beiden ergänzen." Iwan und Helene Hammerschlag wurden 1942 in das Konzentrationslager Zamosc verschleppt und kamen demnach entweder dort oder in Auschwitz ums Leben. "Auf unsere Initiative hin wurde die ursprünglich für 2024 vorgesehene Verlegung von Stolpersteinen auf dieses Jahr vorverlegt, so dass am 7. Juni 2023 um 9 Uhr in Lippstadt auch Stolpersteine für Iwan und Helene Hammerschlag verlegt werden."

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