1. Kirche kann für junge Menschen auch ein Leuchtturm sein

    Kirchengemeinden kooperieren bei Jugendarbeit / Jugenddiakon in Zusammenarbeit mit FSJler

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    Kirche kann viel mehr sein als Gottesdienst am Sonntagmorgen - das wollen die Kirchengemeinden in Meinsen, Bückeburg, Petzen und Frille vor allen Dingen jungen Menschen zeigen und kooperieren miteinander für eine bessere und attraktivere Jugendarbeit. Mit Erfolg: Bereits seit längerem kümmern sich Jugenddiakon Maurice Müller und FSJler Philipp Struckmann um die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und stellen dabei viel auf die Beine. Nun sucht die Kirchengemeinde einen neuen motivierten, jungen Erwachsenen, der im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres die Jugendarbeit der Kirche unterstützen möchte. Seit knapp zwei Jahren kümmert sich der 26-jährige Maurice Müller, gelernter Erzieher mit Spezialisierung auf Gemeindepädagogik, um das wichtige Arbeitsfeld Kinder und Jugendliche. "Hier liegt viel Potential, um Angebote für junge Menschen zu schaffen. Da kann man so viel entwickeln", weiß auch Pastor Ulrich Hinz, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe.

    Absoluter Gewinn
    Seit vergangenem Sommer wird Müller zudem erstmalig durch FSJler Philipp Struckmann unterstützt - ein absoluter Gewinn für die Kirchengemeinde. Zusammen organisieren beide unter anderem ein wöchentliches Angebot für Schüler verschiedener Altersklassen von der Grundschule bis zum Abitur, in Frille und Meinsen gibt es zudem Jugendkreise und jeden Monat gibt es in einer anderen Kirchengemeinde einen Kindersonntag. Dieses eigentlich auf den Vormittag beschränkte Angebot konnte erst vor kurzem zu einer XL-Version ausgeweitet werden, bei der FSJler Struckmann die Führung und Organisation übernommen hat. "Das mal auszuprobieren war spannend und ein herausfordernder Tag", so Struckmann. "Bei schulübergreifenden Projekten können wir so auch Brücken schlagen, etwa zwischen Oberschülern und Gymnasiasten. So bringen wir alle zusammen", stellt Müller heraus.

    Viel zu organisieren
    Bis zu 60 Kinder kommen regelmäßig zu den Angeboten, die meist aus gemeinsamen Aktivitäten wie Spielen, Kochen und Kreativen sowie einer kleinen Andacht oder Bibelbotschaft bestehen. "So hat man was für Leib und Seele", weiß Maurice Müller. Dabei sollen die Angebote so niederschwellig wie möglich sein - jeder darf kommen, es kostet nichts und spricht auch Menschen an, die eigentlich nichts mit der Kirche zu tun haben. "Das ist ein Prozess für uns und ein großer Verdienst von Müller und seinem Team, dass das so gelingt und weiter wächst", sagt Hinz.
    "Wir wollen den jungen Erwachsenen eine Chance geben, sich auszuprobieren und Ideen zu entwickeln, wie Kirche auch Spaß machen kann - weg vom alten Staub. Wie kann die Kirche von morgen aussehen und dabei den Kindern vermitteln, was wichtig ist?", erklärt Müller den Hintergrund. Dabei den Verbund von gleich vier Kirchengemeinden unter einen Hut zu bekommen, sei eine besondere Herausforderung, weiß auch Ulrich Hinz. Jedoch - "dies in der Fülle an jeden Ort einzeln anzubieten, wäre überhaupt nicht machbar. Das geht nur in Kooperation". So werden unter anderen insgesamt fünf Freizeiten für Kinder und Jugendliche organisiert - von Zeltlager über die Jugendfreizeiten nach Dänemark und Konfi-Freizeiten bis hin zur Silvesterfreizeit.

    Wichtige Erfahrungen
    "Daher sind wir froh, dass wird jemanden wie Philipp Struckmann haben, der uns unterstützt". Doch sein FSJ endet im August, und die Kirchengemeinde würde gerne erneut einen jungen Menschen im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres beschäftigen, der mit Jugenddiakon Müller zusammen weiterhin die Jugendarbeit betreut. "Wir wollen jungen Menschen die Chance geben, zu experimentieren und auch zu erfahren, welche Berufe es innerhalb der Kirche gibt. Wir wollen die Jugendarbeit weiterentwickeln und bieten dafür einen lebendigen Job, bei dem man in der kirchlichen Arbeit viel erleben und seine Fähigkeiten einbringen kann", erläutert Hinz. Das bestätigen auch Struckmanns Erfahrungen: "Ich habe super spannende Einblicke mitgenommen und die verschiedenen Herausforderungen haben viel Spaß gemacht, ebenso die Arbeit mit Menschen. Durch die Arbeit habe ich gelernt, anders auf Menschen zuzugehen und offener, einladender zu sein", fasst Struckmann zusammen. Das hat in ihm den Entschluss reifen lassen, den gleichen beruflichen Weg wie Jugenddiakon Müller einzuschlagen.
    Zum FSJ gehören neben der Arbeit vor Ort - die sich bei der Kirch explizit nicht um Kaffee kochen und Unkraut zupfen handelt, wie Hinz betont - auch der Besuch von fünf Seminaren. Dabei lernen sich FSJler aus ganz Niedersachsen kennen, tauschen sich über Erfahrungen der verschiedenen Berufsfelder aus.

    FSJler gesucht
    Wer Interesse hat, ab August dieses Jahres ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kirchengemeinde, unter der Trägerschaft der Diakonie, zu absolvieren, sollte mindestens 18 Jahre alt sein und einer christlichen Kirche angehören. "Zudem sollte er oder sie neugierig sein und Lust auf den Kontakt mit Menschen haben", lädt Hinz ein, sich zu bewerben. Auch Struckmann kann dies nur empfehlen: "Ich habe viel mitgenommen und durfte auch Fehler machen. Es ist ein gegenseitiges Profitieren und voneinander lernen". Wer mehr über die Jugendarbeit in der Kirchengemeinde erfahren oder sich auf ein FSJ bewerben möchte, kann sich bei Jugenddiakon Maurice Müller melden unterm.mueller@lksl.de sowie 0163-1420421 oder bei Pastor Ulrich Hinz unter u.hinz@lksl.de sowie 0170 5263547. Foto:nh

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