Manche Mühlen mahlen langsam - das musste auch die
Obernkirchener Stadtverwaltung zähneknirschend feststellen. Die
Bewilligung der Förderanträge aus dem Programm "Perspektive
Innenstadt" haben lange gedauert, die Ausschreibungszeiträume für
die Maßnahmen, die bereits 2021 festgelegt wurden, dementsprechend
verkürzt. Das hat Konsequenzen, sodass manche Ideen nicht umgesetzt
werden können. Doch auch andere Hindernisse bremsen die Umsetzung
der vielen Ideen. Zumindest eine Handvoll konkret sichtbarer
Maßnahmen werden jedoch demnächst die Aufenthaltsqualität in der
Innenstadt nach und nach verbessern. Ein ganzes Bündel an Maßnahmen
und Ideen ist geplant worden - unter anderem ein Stadtgarten,
Sitzgelegenheiten und Skulpturen für mehr Aufenthaltsqualität, der
Austausch des Fahrbahnbelages Friedrich-Ebert-Straße und
Marktplatz, neue, zusätzliche Bänke, Hochbeete und Fahrradbügel,
Trimmgeräte für Streetfitness, eine Smart-Bench, ein Solarparkplatz
sowie Dino-Skulpturen und ein Paläontologie-Pfad.
Nicht alle Leistungen vergeben
Vielseitige Ideen, doch realisiert werden können nicht alle auf
einmal, wie Bürgermeisterin Dörte Worm-Kressin auf SW-Nachfrage
verrät: "Das Projekt "Perspektive Innenstadt", dass aus EU-Mitteln
finanziert wird, befindet sich auf der Zielgeraden. Leider können
nicht alle geplanten Ideen umgesetzt werden. Zwischen dem positiven
Förderbescheid und der Frist zur Fertigstellung bleibt nicht viel
Zeit für die Umsetzung übrig. So mussten im Rahmen der öffentlichen
Ausschreibung kurzfristige Liefertermine vorgegeben werden. Das
hatte zur Folge, dass nicht für alle Leistungen Angebote abgegeben
wurden. Um so erfreulicher ist es, dass demnächst neue Sitzbänke,
die Hochbeete und Fahrradbügel den Innenstadtbereich aufwerten. Am
Bornemannplatz wird ein Calisthenics-Sportgerät aufgestellt. Nach
dem Schützenfest und Sanierungsarbeiten auf der
Friedrich-Ebert-Straße sollen die Objekte dann aufgestellt werden.
Hierfür sind auch noch ein paar Vorbereitungen erforderlich, die
der Bauhof der Stadt erledigt".
Alternativen überlegen
Der Solar-Carport konnte nicht realisiert werden, da alle
potenziellen Anbieter schon im Vorfeld einer möglichen
Ausschreibung signalisiert haben, dass Lieferfristen von mehr als 6
Monaten bestehen - damit wäre die Frist zum Nachweis der Maßnahme
überschritten worden und die Fördermittel hätten nicht mehr zur
Verfügung gestanden. "Es wird derzeit geprüft, welche alternativen
Möglichkeiten bestehen, ähnliche Projekte, wie beispielsweise eine
solare E-Bike Ladestation zu entwickeln. Hier stehen die Planungen
jedoch noch am Anfang", so die Bürgermeisterin.
Die Änderung des Pflasters in der Friedrich-Ebert-Straße wird
zunächst auch nicht durchgeführt. "Damit sollte der Kfz-Verkehr
verlangsamt werden. Es stehen allerdings noch einige Maßnahmen aus,
die die Straße selbst angeht, wie die Entfernung eines
Pflanzbeetes, der Rückbau der Telefonanlage der Telekom und die
Anbindung eines Parkplatzbereiches. Wir werden diese Entwicklungen
erst abwarten, um dann zielgerichtet tätig zu werden", verspricht
Worm-Kressin. Die Gesamtkosten für die geplanten Maßnahmen belaufen
sich auf 134.825,81 Euro. Der Förderanteil beträgt 116.005,50 Euro,
der Rest in der Höhe von 18.820,31Euro ist der Eigenanteil der
Stadt Obernkirchen.
Planungen gehen weiter
"Das Konzept war darauf ausgerichtet, dass es als Grundlage für
weitere Maßnahmen dienen soll, also eine Perspektive darstellt",
erläutert die Verwaltungschefin weiter. Dafür sollen nun
Erfahrungen mit den Neuerungen gesammelt werden, beispielsweise was
die Akzeptanz aber auch die Unterhaltung der neuen Stadtmöbel
betrifft. Bei weiteren Planungen zur Aufenthaltsqualität seien dann
die Aspekte "Stadtklima" und "Klimaschutz" noch stärker zu
berücksichtigen. "Mit dem Thema "Stadtgrün" sollte diese Richtung
ja auch vorgegeben werden. Bei der wirtschaftlichen Situation der
Stadt ist es natürlich auch wichtig, die Finanzierung zu klären.
Hierbei kommt es darauf an, passende Förderprogramme zu finden",
erklärt Worm-Kressin das weitere Vorgehen.
Perspektive selbst erarbeiten
"In der Vergangenheit haben wir einige intensive Planungsprozesse
durchlaufen - zuletzt das Stadtlabor. Die erarbeiteten Maßnahmen
sind und waren Punkte, die sich auch in anderen Stadtkonzepten
widerspiegelten. Daher werden die Planungen weiter intern
vorangetrieben, ein externes Planungsbüro ist derzeit nicht
vorgesehen", so die Bürgermeisterin. Für das Projekt "Perspektive
Innenstadt" seien daher bewusst konkret sichtbare Maßnahmen
geplant. "Die Mittel hätten auch nochmals für Planungsleistungen
beantragt werden können. Das ist aber nur sinnvoll, wenn hinterher
auch das Geld für die entwickelten Projekte vorhanden ist.
Andernfalls verstaubt der Entwurf in der Schublade", konstatiert
Worm-Kressin. Foto:nh
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Erste Maßnahmen endlich auf der Zielgeraden
Aufenthaltsqualität in der Obernkirchener Innenstadt verbessern
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