1. Spundwände am "Alten Hafen": Geprüft und standsicher

    Noch in diesem Sommer soll das Projekt Fahrt aufnehmen

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    Landschaftsarchitekt Dipl.Ing. Wolfgang Hanke stellte jetzt im Ortsrat Rinteln und Bauausschuss den Fortschritt der Umgestaltung des "Alten Hafens" vor, auch bekannt unter dem Arbeitstitel "#wesererleben". Die Sorgen aus dem Ortsrat, vorgetragen von Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser, dass die Spundwände nicht tragfähig seien, konnte Hanke entkräften: "Geprüft und für standsicher befunden!" Die Pläne für die Neugestaltung des Areals rund um das Hafenbecken sind vielversprechend. So soll der alte Treidelpfad neu belebt werden, eine Brücke an "Bombecks Eck" soll für eine barrierefreie Querung der Mühlenexter sorgen und eine Hafenbühne könnte dazu beitragen, dass das Sahnestück Rintelns deutlich mehr Leben erhält. Die "Berme", das ist ein Absatz in einer Böschung, soll als Weg ausgestaltet werden und im Wasser sorgt nach Fertigstellung ein Steg dafür, dass kleinere Boote anlegen können. Die Variante einer schwimmenden Bühne hat das Planerteam von o.9 aus Minden verworfen, da die Kosten dazu aus dem Rahmen gefallen wären. Dafür aber wird es eine mit dem Plateau bündige Bühne von fast sechs Metern Breite geben, deren Stirnfläche zum Wasser hin mit Kies-Übergrößen heimischer Kieswerke verfüllt werden soll und auch Wasserpflanzen sollen für ein besonderes Flair sorgen. Ein Plattformlift soll Menschen mit Beeinträchtigungen den Weg zur Tribüne ermöglichen und das Sitzmobiliar soll in Absprache mit jungen Leuten aus der Stadt zum chillen einladen. Auf dem Gelände der Gouvernementinsel soll eine Flutmulde abgegraben werden im Umfang von 600 Kubikmetern Material: "Der dort vorhandene Boden ist bereits untersucht und stellt kein Problem dar", so Hanke. Schwieriger dabei ist die Verschlammung des Hafenbeckens, denn das Sediment ist belastet und als "Z-2-Schlamm" klassifiziert. Konkret heißt das, dass ein solcher Boden nicht ohne grundwassersichernde Maßnahmen an anderer Stelle eingebaut werden darf. Erst ab Klasse "Z3" muss Bodenaushub allerdings auf Deponien gelagert werden. Was die Entsorgung des Schlamms kosten würde, das ermittelte Stadtkämmerer Jörg Schmieding mit einer sechsstelligen Summe. Günstiger wäre es, wenn der Schlamm aus dem Hafenbecken links und rechts des Beckens im Gewässer gelagert würde. Dadurch würde allerdings die Breite des Beckens von derzeit zwölf auf sechs Meter verringert. Diese "Umlagerung", so Hanke, sei mit den zuständigen Behörden des Landkreises besprochen worden und zulässig, ist aber nach Aussage von Matthias Wehrung (CDU) mit der CDU nicht zu machen. Zu schaffen macht den Planern auch, dass sich im Schlamm des Hafenbeckens nach Prüfung Glasaale befinden sollen. Glasaale sind Aale, die von den Laichgründen der Aale im Sargossameer über den Golfstrom in die Flüsse gelange, um dort aufwärts zu ziehen und zu wachsen. Aale sind in ihrem Bestand gefährdet. Der Ortsrat Rinteln nahm die Planungen zustimmend zur Kenntnis, will aber noch weitere Informationen zu den Kosten der Schlammentsorgung haben. Bislang betragen diese ohne Schlammentsorgung rund 555.000 Euro, wovon der Eigenanteil der Stadt bei etwa 285.000 Euro liegt.

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