Vereinzelt leuchten die gelben Blüten schon - von einem gelben
Meer aus 120 bis 150 Millionen Rapsblüten, um die eifrigen Bienen
schwirren, sind die meisten Felder in Niedersachsen jedoch noch
weit entfernt. "Durch das kalte Frühjahr ist die Entwicklung der
Pflanzen sehr, sehr verzögert", berichtet Karl-Friedrich Meyer,
Landwirt im Weserbergland und Vorsitzender des Ausschusses Pflanze
beim Landvolk Niedersachsen. Einen positiven Nebeneffekt gibt es
jedoch: Auch den Schädlingen wie Rapsglanzkäfer, Rapserdfloh und
Rapsstängelrüssler ist es noch zu kalt. In den von den
Landwirtinnen und Landwirten aufgestellten gelben Kontrollschalen
waren bisher nur wenige der kleinen Krabbler zu finden und die
Pflanzenschutzspritzen sind daher in der Scheune geblieben. Der
Rapsglanzkäfer gilt als größte Bedrohung der Rapsblüte, weil er die
Knospen von innen aushöhlt. Sobald die Blüte geöffnet ist, ist die
Gefahr gebannt und der Käfer fungiert als hilfreicher Bestäuber.
"Vor allem brauchen wir aber die Bienen zur Bestäubung der Blüten",
sagt Meyer. Er hofft auf wärmere Temperaturen, damit die Insekten
aus ihren Winterquartieren strömen und die Rapsblüten
ansteuern.
Wenn die Bienen fleißig fliegen, sorgen sie mit ihrer umfangreichen
Bestäubung für ein schnelleres Abblühen der Pflanzen, die dadurch
mehr Zeit zur Ertrags- und vor allem zur Ölbildung haben. "Wir
brauchen die Bienen", bringt Meyer es auf den Punkt. Bei passendem
Wetter werden auch die Felder gelb leuchten. "Ein paar warme Tage
reichen aus, um den Rückstand wieder aufzuholen", traut Meyer den
Pflanzen aufgrund der guten Nährstoff- und Wasserversorgung ein
Aufholmanöver zu.
Deutschlandweit erfreut sich der Anbau von Raps großer Beliebtheit.
Im Herbst 2022 haben die Landwirte auf 1,2 Millionen Hektar
Winterraps für die kommende Erntesaison 2023 ausgesät. Die
Aussaatfläche für Winterraps ist damit um 81.900 Hektar (+7,6
Prozent) größer als die Anbauflächen vom Mai 2022, zitiert der
Landvolk-Pressedienst Zahlen des Statistischen Bundesamtes
(Destatis). Damit setze sich der Aufwärtstrend bei den
Winterraps-Anbauflächen nach einem starken witterungsbedingten
Rückgang im Jahr 2019 weiter fort. Das Bundesland mit der größten
Aussaatfläche ist Mecklenburg-Vorpommern mit 197.800 Hektar (ha),
gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 145.100 ha. In Niedersachsen wächst
der Kreuzblütler auf 109.411 Hektar. (LPD 32/2023).
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Rapsblüte gehört zum Frühling dazu
Bienen tragen entscheidend zum Ernteerfolg bei
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