Jürgen Watermann ist seit 25 Jahren das Gesicht der Schaumburger
Deutsch-Amerikanischen-Gesellschaft (SDAG) und er führt den
Partnerschaftsverein von Schaumburg Illinois auch im 40igsten Jahr
seines Bestehens. Und das will gefeiert werden. Doch Watermann hat
auch ein persönliches Anliegen, und das heißt "Abschied": "It's
time to say good bye", so Watermann auf der gestrigen
Jubiläumssitzung der SDAG, deren stellvertretender Vorsitzender und
Vorsitzender er 25 Jahre war. Doch Watermann wäre nicht er selbst,
wenn nicht schon ein adäquater Nachfolger in den Startlöchern
stehen würde. Doch die Personalie, so Watermann, werde erst auf der
Jahreshauptversammlung verraten. Nur so viel: "Es ist eine sehr
bekannte Rintelner Persönlichkeit!" Die 40. Geburtstagsfeier am
gestrigen Freitag wurde gekrönt durch die Anwesenheit des
Generalkonsuls am US-Generalkonsulat in Hamburg, Jason Chue. Chue
sprach, ebenso wie
Suzanne Poeschel, die Präsidentin der Schaumburg Sister Cities
International, ein Grußwort zur Jubiläumsfeier. Chue hatte sich am
Vormittag bereits in das Goldene Buch der Stadt Rinteln
eingetragen. Auch Landrat Jörg Farr würdigte die Bemühungen der
SDAG um die Völkerverständigung. In seiner sehr persönlichen Rede
mit einem durchaus positiven Fazit stellte Jürgen Watermann die
Arbeit der SDAG in den vergangenen 40 Jahren vor: "Was bedeutet
eigentlich Völkerverständigung?", fragte Watermann und gab auch
gleich eine Antwort: "Unter Völkerverständigung versteht man eine
tiefgreifende Kommunikation zwischen verschiedenen
Bevölkerungsgruppen, Kulturkreisen oder anderen vergleichbaren
großen Gruppen auf allen Ebenen!" Und das sei der SDAG über die
Jahre mehr als gelungen. Die besondere Bedeutung einer
Völkerverständigung werde umso deutlicher anlässlich des Krieges
zwischen Russland und der Ukraine: "Wir bauen Brücken, von
Kontinent zu Kontinent, und vor allen Dingen - von Mensch zu
Mensch!"
Die Wurzeln
Die Anfänge der Partnerschaft zwischen den beiden Schaumburgs gehen
in die 1970er Jahre zurück, als eine Gruppe von Schülern der
Schaumburg High School das westfälische Soest besuchte und aus
diesem Anlass einen Tagesausflug zur Schaumburg unternahm. Dabei
trafen sich auch zwei ehrenamtlich tatkräftige Menschen, die
Initiative entwickelten, sich engagierten und sich kümmerten. Der
damalige Bürgermeister von Schaumburg Illinois, Herbert Aigner, und
der seinerzeitige Landrat des Landkreises Schaumburg, Ernst August
Kranz. Sie brachten die SDAG auf den Weg. Am 18. Februar 1983 wurde
die Gründung der Schaumburger Deutsch- Amerikanischen Gesellschaft
e.V. im Staatsarchiv des Bückeburger Schlosses beschlossen.
Transatlantische Kommunalpartnerschaft
Seit dem Jahre 1983 hat sich durch die Gründung die Freundschaft zu
einer der aktivsten transatlantischen Kommunalpartnerschaften
entwickelt. Fast 8.000 Personen nahmen an den Austauschen teil.
"Dieses aufrecht zu erhalten und wenn möglich auszubauen, ist unser
Wunsch und unser Anliegen. Die SDAG betont zu Recht die
Partnerschaft, den Brückenbau - und zwar von Mensch zu Mensch - im
Strauß ihrer weit gefächerten Satzungsziele", so Watermann. Und
dieser Brückenbau war in den letzten vier Jahren schwer. Corona
legte vieles lahm. Neben den offiziellen Austauschbesuchen von
Vertretern aus Politik, Vereinen und Verwaltung gab es rege
Besuchskontakte zwischen Polizeibeamten beider Schaumburgs. Und es
wird weitergehen, auch in der Post-Watermann-Zeit. Dafür wird sein
Nachfolger sorgen, da ist sich Watermann sicher.
Das Jubi-Programm
Im Rahmen des Jubiläums trug sich nicht nur der Generalkonsul Jason
Chue in der Goldene Buch der Stadt ein, es gab auch Besuche der
Gäste beim Landkreis Schaumburg, die Firmen Stüken und OI wurden
besucht und das Stift Obernkirchen sowie das Schloss in Bückeburg.
Natürlich stand Hameln mit seinem Rattenfänger auf dem Programm,
das Rintelner Museum Eulenburg und die St. Nikolai Kirche. Am
gestrigen Freitag war dann der große Festakt angesetzt.
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40 Jahre Völkerverständigung durch Partnerschaft
Schaumburger Deutsch-Amerikanische-Gesellschaft bekommt einen neuen Vorsitzenden
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