Mit einem vier Punkte umfassenden Beschluss und einer festen
Zusage von Saskia Kutscha, der zuständigen Fachbereichsleiterin
Bürgerdienste in der Samtgemeinde Rodenberg, geht der
Schulausschuss der Samtgemeinde, nach einer teilweise sehr
emotional geführten Diskussion, in die konkrete Planung zum
Ganztagsschulbetrieb an den Grundschulen der Samtgemeinde. Der
Beschluss besagt, dass die Verwaltung beauftragt wird, auf
Grundlage der zur Verfügung stehenden Grundstücke, mit dem
Landkreis Schaumburg eine verlässliche Perspektive für den Standort
der Julius-Rodenberg-Schule zu vereinbaren, außerdem auf Grundlage
des vorgelegten Raumprogrammes für alle drei Grundschulstandorte
eine Vorplanung zu erarbeiten, sowie bei Verlust der Flächen der
Julius-Rodenberg-Schule für den Standort Rodenberg eine Vorplanung
zu erarbeiten und für diese Vorplanung eine Kostenschätzung
einschließlich der zur Verfügung stehenden Fördermittel vorzulegen.
Damit schnürten die Ausschussmitglieder ein dickes Aufgabenpaket
für die Verwaltung, dass durchaus mit einer größeren Portion
Misstrauen gegenüber dem Landkreis verbunden ist, wie die
verschiedenen Diskussionsbeiträge erkennen ließen.
Auslöser ist der größere Raumbedarf durch die politisch gewollte
Einführung der Ganztagsschule, "die auf alle Beteiligten auch in
Rodenberg und der Zweigstelle der Grundschule in Lauenau zukomme",
betonte Börries von Hammerstein. Nach seiner Kenntnis wird "die
Ganztagsbetreuung und nicht die Ganztagsschule verpflichtend. Und
es ist Sache der Schule, ob sie es machen will oder nicht." Dass
man dafür vor allem ein stimmiges Konzept mit allen
Rahmenbedingungen absichern müsse, darüber waren sich die
Ausschussmitglieder - einschließlich der anwesenden Schulleitungen
- einig. Dass der Weg dahin kein leichter sein wird, war ebenfalls
allen klar. Ihnen wurde bewusst, dass sie im Augenblick mit allen
Fragen dort stehen, wo sie bereits vor vier Jahren standen. Vor
allem, wenn es um die Frage der Schulräume geht. Dafür braucht es
ein stimmiges Raumkonzept. Über die Form der Ganztagsschule
entscheidet die Schule selbst. Die wichtigste Frage, ist die Frage
nach den Räumlichkeiten beziehungsweise nach Grundstücken, die der
Samtgemeinde zur Verfügung stehen, um ein Ganztagsschulkonzept
überhaupt umsetzen zu können.
Aus den gemachten Erfahrungen heraus wurde vor allem die Forderung
gestellt, über die Verwaltung der Samtgemeinde beim Landkreis
sicherzustellen, dass die Schulräume der
Julius-Rodenberg-Grundschule in Zukunft der Schule zur Verfügung
stehen werden. Ein deutlicher Ruf nach verlässlichen und
verbindlichen Nutzungsperspektiven wurde laut, da Gebäude und
Grundstück im Besitz des Landkreises sind. Skepsis bis Argwohn
wurde hierbei gegenüber dem Landkreis geäußert. Man wolle nicht in
eine Schule investieren, die im Anschluss vom Landkreis mit allen
Räumlichkeiten für ihre eigenen Zwecke genutzt wird, hieß es. Denn
entsprechende Erfahrungen hätte es bereits gegeben. Darauf habe man
"keinen Bock mehr". Die Samtgemeinde hätte die Nutzung der Schule
nicht mehr in der Hand, seitdem das Gebäude mit Grundstück an den
Landkreis verkauft worden sei, wurde als Vorwurf geäußert. Dem Ruf
nach einem Neubau als Alternative wurde schnell
widersprochen.
Andere Diskussionsbeiträge wiesen darauf hin, dass auch der
Landkreis ein Interesse an einer funktionierenden Grundschule habe.
Daher sei die Sorge um eine Schließung unberechtigt. Bei allen
Sorgen sollte aber auch keine Stimmungsmache stattfinden, hieß es
eher beschwichtigend. Ein Aufruf innerhalb der
Schulausschusssitzung, der letztlich zur konkreten Beschlussfassung
als Auftrag an die Samtgemeinde-Verwaltung führte, um mit den
Planungen überhaupt anzufangen und zu wissen, wie es weitergehen
könne. Denn der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung wird nicht
mehr kippen und daher nicht mehr lange auf sich warten lassen. Und:
Die Schulleitungen sollten bei den Planungen unbedingt beteiligt
werden. Schulleiterin Sarah Schultz-Zapke fügte hinzu: "Mit den
Planungen ist für mich der Auftrag auch mit der Klärung der Frage
verbunden, wie Schule mit guter Pädagogik weiterentwickelt werden
kann." Hierbei sei nicht außer Acht zu lassen, dass auch "ein
Rechtsanspruch auf Fachräume mit einer Ganztagsschule verbunden
ist". "Das gehen wir jetzt an", betonte Saskia Kutscha. Damit gab
sie eine feste Zusage, hinsichtlich der Klärung der zukünftigen
Raumnutzung, einen Termin mit dem Landkreis zu machen.
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Saskia Kutscha: „Das gehen wir jetzt an“
Wenig Vertrauen in den Landkreis prägt Schulausschusssitzung
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