Die "Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten
gemeinnütziger Zwecke", lautet die Kernaussage in der Satzung der
Bürgerstiftung Schaumburg. Mit der Eröffnung des BürgerKollegs in
Stadthagens Enger Straße hat die Stiftung ein neues Projekt ins
Leben gerufen. In die von Grund auf renovierten Räumen werden
zukünftig Bürgerinnen und Bürger gemeinnütziger Organisationen
sowie ehrenamtlich Tätige eingeladen. In Seminaren und Workshops
geben Fachleute wichtige Hilfestellungen zu rechtlichen Fragen
innerhalb gemeinnütziger Vereine aber auch Tipps zur Gestaltung von
Vorsorgeverfügungen oder Testamenten.
Viele Ehrenamtliche empfinden die bürokratischen Anforderungen, die
mit ihrer gemeinnützigen Tätigkeit einhergehen, als belastend.
Umständlich formulierte Verordnungen, sowie strikt einzuhaltende
Pflichten und Auflagen gelten als ein wesentliches Hemmnis bei der
Rekrutierung von Interessierten für Leitungsaufgaben gemeinnütziger
Organisationen. Diese Aussagen machte eine Enquete-Kommission des
Niedersächsischen Landtages im Abschlussbericht 2022
"Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement
verbessern".
Mit dem neuen Fortbildungsangebot möchte die Bürgerstiftung
Schaumburg dazu beitragen, ehrenamtlich engagierte Menschen zu
qualifizieren, den teilweise sehr komplexen Herausforderungen
gerecht zu werden, wie der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes,
Karsten Becker, hervorhob. In seiner Begrüßung dankte der
Stiftungsrats-Vorsitzende Gebhard Hitzemann ausdrücklich den
Hauptspendern, die die Eröffnung des BürgerKollegs ermöglicht
hatten. Die Spenden der Hubert Stücken GmbH, Grothe Rohstoffe und
Keramik, Aldi-Gruppe, Westfalen-Weser-Netz sowie von Hermann
Stoevesandt aus Rinteln hatten das Projekt ermöglicht. Hitzemann
und Becker stellten im Zusammenhang mit der Vermögenslage und den
Unterstützungsmöglichkeiten der Bürgerstiftung heraus, dass es
einer Stiftung lediglich erlaubt sei, die Erlöse aus dem Vermögen
zu verwenden - das Stiftungsvermögen darf nicht angetastet werden.
Hitzemann hoffte in dem Zusammenhang mit Blick auf die anwesenden
Sparkassenvertreter, auf steigende Guthabenzinsen.
Die Bürgerstiftung Schaumburg selbst verfügt über ein Vermögen von
circa 1,2 Millionen Euro. Zusätzlich werden unter ihrem Dach sieben
weitere Stiftungen mit einem Gesamtkapital von etwa 4,2 Millionen
Euro verwaltet. Die Räume für das neue BürgerKolleg beispielsweise
gehören zur Peter-Schilling-Stiftung. Sehr humorvoll geriet der
"Werbeblock" , mit dem Becker die Vorteile eines ehrenamtlichen
Engagements beschrieb. Nach einer kanadischen Studie sollen
Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, gesünder sein, besser
aussehen und länger leben, als nicht-engagierte Personen einer
Vergleichsgruppe. Verantwortlich für die Organisation und den
Betrieb in den modern ausgestatteten Seminarräumen mit W-LAN und
Teeküche für bis zu 40 Teilnehmern ist Vorstandsmitglied Jürgen
Höcker. Start in die Seminarreihe ist bereits am 26. April mit
einem Fachvortrag zur Arbeit ehrenamtlicher Vorstände. Das Seminar
wurde über den Kreissportbund (KSB) Schaumburg an die über 200
angeschlossenen Vereine angeboten und war nach kurzer Zeit komplett
ausgebucht. Weiter geht es am 21.Juni mit dem Thema "Spenden und
Sponsoring", am 20. September mit dem "Berliner Testament" und
endet vorläufig am 18. Oktober mit der Vorsorgevollmacht.
Informationen, Rückfragen und Anmeldungen sind unter:
info@buergerstiftung-schaumburg sowie telefonisch unter:
05722/8907063 möglich. Zum Ende der Veranstaltung trat, quasi als
Premiere im BürgerKolleg, Iwan Iwanowitsch Njuchin auf. "Über die
Schädlichkeit des Tabaks" erfuhren die Zuhörer des gleichnamigen
Ein-Personen-Monologs eigentlich gar nichts. Vielmehr berichtete
der Protagonist über sein hartes Los als Ehemann einer energisch
bis herrisch dargestellten Ehefrau. Von einer nicht ganz sicheren
Anzahl von Töchtern, die allesamt an einem Dreizehnten geboren
wurden über seine unbezahlte Tätigkeit als Lehrer, Hausmeister und
Mädchen für alles, endete der Monolog mit den Worten: "Meine Frau
wollte, dass ich über die Schädlichkeit des Rauches referiere - und
da gibt es keine Widerworte."
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Bürgerstiftung mit neuem Projekt
Im Bürgerkolleg werden Ehrenamtliche „Fit“ gemacht
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