1. Arensburg: Die fast unendliche Geschichte eines Baudenkmals

    Frist zur Versteigerung ist abgelaufen / Ob es einen neuen Eigentümer gibt ist noch nicht klar

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    Die Rintelner Arensburg hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Um 1300 soll die Burg vom Schaumburger Grafen Adolf VI gebaut worden sein. Unterhalb der Burg befinden sich die sogenannten "Hexenteiche", deren Namen auf die Zeit der Hexenverfolgung und der damit verbundenen "Wasserproben" zurückzuführen ist. Nach einer Zeit der Nutzung als Lagerstätte wurde die Arensburg ab 1816 zu einem Feriendomizil für Fürst Georg Wilhelm und seine Frau Ida von Waldeck-Pyrmont ausgebaut (Quelle: Wikipedia), war dann in der Zeit ab 1940 im Eigentum der Reichsautobahnverwaltung und diente ab 1943 als Teil des Arbeitserziehungslagers Lahde. 1989 übernahm Dieter F. Kindermann mit seiner Unternehmen für Vermögensverwaltung das Gebäude und ließ es renovieren. Das SW war live bei der großen Eröffnungsparty dabei und Kindermann öffnete in Folge immer wieder Gästen mit Rang und Namen die Türen seines Schlosses. Ab 2004 stand die Arensburg dann jedoch wieder leer, verwahrloste, wurde zum "Lost Place" und Eldorado für Geo-Cacher. Dann wechselten die Besitzer. Eine Zahnärztin und ein österreichischer Erfinder waren Eigentümer, ohne allerdings schlüssige Entwicklungskonzepte oder sichtbare Fortschritte im Erhalt zu liefern. Als dann die "Dolphin Trust" (später German Property Group) aus Langenhagen Besitzerin der Arensburg wurde, waren die Hoffnungen groß, denn das Unternehmen erklärte sich selbst als Sanierer für alte, historische Immobilien. Dann jedoch der große Absturz des ehemals schillernden Unternehmens. In einem Bericht von "Exklusiv im Ersten" wurden die Anlegergeschäfte der Firmen rund um die "GPG" näher beleuchtet, denn nicht weniger als einer der größten Anlegerskandale der letzten Jahre steckte letztlich dahinter. Im Unternehmen unter anderem Charles Smethurst aus Niedersachsen, der Anleger und Investoren getäuscht haben soll. Das Geschäftsmodell des mittlerweile insolventen Unternehmens basierte auf einer Art Schneeballprinzip. Neue Anlegergelder sollten zum Teil für die Befriedigung bisheriger Anleger genutzt worden sein. Zum Modell der Firma gehörte es, Anlegern zu suggerieren, man kaufe historisch bedeutsame aber verfallene Immobilien, die dann saniert und als teure Wohnungen wieder verkauft werden sollten. Gekauft wurden die Immobilien auch, der Sanierungszustand war häufig aber auf Null und die Grundschuld nach Recherche von "Exklusiv im Ersten" zumeist eklatant höher als der wahre Wert der Immobilien. Unter ihnen auch das Schloss Dwasieden in Sassnitz, die Zigarrenfabrik Nordstetten, der Connewitzer Bahnhof in Leipzig oder das Kloster Schönthal und natürlich die Arensburg. Die sollte jetzt versteigert werden durch die CR Group im Auftrag des Insolvenzverwalters. Über das von der Firma beauftragte Kommunikationsunternehmen war zu erfahren, dass die Ergebnisse der Versteigerung noch nicht bekanntgegeben werden können. Klar ist, dass die Frist für Kaufinteressenten am 31. März abgelaufen ist. Jetzt werden mögliche Angebote von Interessenten gesichtet und ausgewertet. Insgesamt standen zwölf Objekte des insolventen Unternehmens GPG zur Versteigerung. Nur so viel war am Ende doch noch zu erfahren. Es gab für die Arensburg Kaufgebote, die jetzt von CR Investment Management in Absprache mit dem Insolvenzverwalter geprüft werden. Ziel sei es, alle Objekte - also auch die Arensburg - bis Mitte des Jahres zu veräußern. "An dieser Zeitschiene hält CR Investment zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch hinsichtlich der Arensburg fest", so eine Unternehmenssprecherin.

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