1. Auch gegen Sandhausen droht ein Zitterspiel

    Verunsicherung hat sich bei 96 längst festgefressen

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    Im Krisenduell zweier vertiefst verunsicherter Mannschaften hofft Hannover 96 heute einen Sieg einzufahren und so eine Wende herbeizuführen. In der Rückrunde weisen die "Roten" bisher die Bilanz eines Absteigers auf, längst ist die Misserfolgsserie auch zu Kopfsache geworden. 96-Trainer Stefan Leitl nutzte die Länderspielpause zum Testspiel gegen St. Pauli, auch in diesem kassierten die "Roten" eine 0:2-Niederlage. Nichts um Selbstvertrauen zu tanken also, allerdings zeigte sich Leitl nicht unzufrieden. Die Hamburger sind derzeit das Team der Stunde in der 2. Liga und Hannover verkaufte sich immerhin ordentlich. Seine Mannschaft habe "gute Ballgewinne und Umschaltmomente" gehabt. Darauf sei es in dem Test angekommen, so Leitl. Auch die "Roten" kamen zu Möglichkeiten, ließen diese allerdings liegen.
    96 steht nun unter hohem Druck gegen die fast schon abgeschlagenen Sandhausener eine Wende schaffen zu müssen. Sandhausen hat vier Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Hatte sich die Mannschaft in den Vorsaisons immer wieder mit Kampfgeist, Geschlossenheit und gute Organisation erfolgreich gegen den Abstieg gestemmt, steckt sie diesmal sehr tief im Schlammassel. Im Februar übernahm Tomas Oral das Traineramt in Sandhausen. Der SV hat sich noch nicht aufgegeben, wie in den Testspielen in der Länderspielpause klar wurde. Gegen Tabellenführer Darmstadt gelang immerhin ein 1:1. 96 wird im eigenen Stadion auf verbissene Gegenwehr treffen. Es gilt, ein sich zuallererst auf die Defensive beschränkendes Bollwerk zu knacken.
    Dazu braucht es normalerweise zügige, genaue Kombinationen und Nervenstärke. Die Nerven liegen im 96-Kader jedoch schon seit Wochen blank. Eine knifflige Aufgabe für Leitl, nun die richtige Form der Ansprache für seine Spieler zu finden.
    Nach der Aufstellung des Spiels gegen St. Pauli zu urteilen, kehrt er zu der Grundformation zurück, die sich in der Hinrunde etablierte. Gegen Pauli verteidigte Julian Börner zentral zwischen zwei weiteren Innenverteidigern. Die Außenverteidiger Sei Muroya und Derrick Köhn rückten entsprechend weit auf. Phil Neumann und Luka Krajnc flankierten Börner in der Innenverteidigung. Börner war für längere Zeit nicht in der Startelf berücksichtigt worden. In der Hinrunde hatte 96 allerdings mit der Dreier-Kette eine hohe Stabilität erreicht. Zuletzt hatte Leitl einige Varianten versucht, um die Misserfolgsserie zu beenden, zum Durchbruch hatte dies nicht geführt. Vielleicht setzt er nun wieder auf alte Mechanismen. Enzo Leopold agierte gegen St. Pauli wieder zentralen Mittelfeld.
    So oder so, letztlich ist eine zähe Partie zu erwarten. 96 wird sich durchbeißen müssen gegen Sandhausen. Etwas Spielglück in Form einer frühen Führung könnte helfen. Jedoch ist die Mannschaft mittlerweile so verunsichert, dass auch dies nur graduell die Nervosität lockern würde. Das Heimspiel wird um 13 Uhr angepfiffen. Foto: archiv bb

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