1. Schaumburgs Geschichte neu entdecken

    Der Totempfahl und die Erfolgsgeschichte der Schaumburger Märchensänger

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    Ende vergangenen Jahres konnte das Bückeburger Museum nach umfangreichen Sanierungsarbeiten und der Neukonzipierung der Ausstellung wiedereröffnet werden. Im Rahmen unserer Serie "Schaumburgs Geschichte neu entdecken" wird das Schaumburger Wochenblatt ausgewählte Stücke und die Geschichten dahinter vorstellen. Im vierten Teil schauen wir uns den auffällig-bunten Totempfahl an, der exemplarisch für die Erfolgsgeschichte des noch heute aktiven und beliebten Chores Schaumburger Märchensänger im Museum zu bestaunen ist. Der Chor wurde 1948 in Obernkirchen durch die beiden Erzieherinnen Edith Möller und Erna Pielsticker gegründet. Damals wie heute begeistern die Schaumburger Märchensänger ihre Zuhörer - diese Begeisterung ging in Folge der Teilnahme an einem Wettbewerb in England 1953 und dem damit verbundenen Erfolg des Liedes "Mein Vater war ein Wandersmann" so weit, dass der Chor auf große Tourneen ging und zahlreiche Fernseh- sowie Radioauftritte absolvierte. Mit großer Gruppe ging es für den Kinder- und Jugendchor auf ferne Reisen bis in die USA, Japan und Kanada. Hierbei trug der Chor Schaumburger Märchensänger zu dieser Zeit zu einer positiven Außenwahrnehmung der Bundesrepublik im Ausland bei. Eines der absoluten Highlights dieser Erfolgsperiode hierbei stellt sicherlich der Auftritt 1972 beim damaligen Präsidenten Richard Nixon im Weißen Haus dar. Die Einnahmen durch die vielen Auftritte ermöglichten schließlich 1956 den Kauf einer Villa in Bückeburg, die bis heute Heimat des Chores und der angeschlossenen Musikschule ist.
    Doch der besagte Totempfahl hat eine andere Geschichte: Auf ihrer Kanadatournee 1957 hatten die Chorkinder immer wieder Begeisterung für die aufwendig geschnitzten Totempfähle gezeigt, mit denen die indigenen Gruppen unter anderem Familiengeschichten erzählen. Ein Bewunderer des Chores nahm dies zum Anlass, dieses besondere Exemplar, an dem unter anderem der "Donnervogel" schützend seine Schwingen ausbreitet, als Geschenk für den Chor anfertigen und nach Deutschland schicken zu lassen. Zumindest symbolisch scheint der Donnervogel sein Werk vollbracht zu haben - noch heute erfreuen sich die Schaumburger Märchensänger und die Musikschule in der Georgstraße einer hohen Beliebtheit und begeistern nach wie vor junge Menschen für die Musik. Foto:nh

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