1. Stärken und Chancen einer attraktiven Stadt

    Masterprojekt zeigt auf: Rinteln hat trotz Schwächen und Risiken Potential für eine sichere Zukunft

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    Auf den ersten Blick waren die Studierenden der Universitäten für Bodenkultur Wien, Tours, Stockholm und der Leibniz Universität Hannover begeistert von der Stadt: "Das ist ja richtig toll hier", so ihr spontaner Eindruck von der Stadt an der Weser. Aber dann kam der zweite Blick, tiefergehend, analysierend, zukunftsorientiert bewertend. Und der zeigte auch auf: Trotz Stärken und Chancen für die Zukunft gibt es auch Schwächen und Risiken für die Stadt. Doch wie heißt es so schön: "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!" Und so stellten sie im Rahmen ihres Masterprojektes "Impulse für die Entwicklung der Rintelner Innenstadt" jetzt ihre Ergebnisse im Rahmen einer Präsentation vor. Die Kernfrage dabei: "Mit welchen Herausforderungen hat Rintelns Innenstadt zu kämpfen und welche Lösungsansätze gibt es?" Bürgermeisterin Andrea Lange lobte in ihrer Ansprache die Arbeit der internationalen Gruppe und begrüßte im historischen Ratskellersaal Vertreter des Instituts für Umweltplanung, Raumordnung und Regionalentwicklung der Uni Hannover sowie Vertreter Rintelner Geldinstitute, den Vorstand von "Pro Rinteln", Carsten Ruhnau (SPD) als einzigen politischen Vertreter und vom Tourstikzentrum "Westliches Weserbergland" Matthias Gräbner. Das Ergebnis der Arbeit der Studierenden lässt Hoffnung keimen, dass Rinteln es als attraktive Stadt mit jeder Menge Stärken und Chancen schaffen kann, den Strukturwandel zu überstehen. Dabei steht zum einen der Einzelhandel im Fokus, denn der Leerstand hat auch die Rintelner Innenstadt in den 1-A-Lagen erreicht. Während der Online Handel immer weiter Zuwächse zu verbuchen hat, gehen die Umsätze im Einzelhandel zurück. Was Online allerdings nicht kann: Ein attraktives Einkaufsumfeld schaffen mit Begegnungsstätten, Spielplätzen, Kommunikationsräumen, Service, das Zusammenspiel von Shopping und Erlebnis bieten. Und da hat Rinteln einiges zu bieten. Die Landschaft ist grandios mit Weser, Wesergebirge, kleinen und größeren Gewässern und Natur pur um sich herum. Darin sehen die Studierenden auch die größten Stärken und diese haben Chancen in sich, wenn man aus den eingefahrenen Denkmustern ausbricht und über den Tellerrand hinaus in größeren Dimensionen denkt. Dabei spielen Mobilitätsformen eine Rolle, gemeinschaftsstärkende Orte in der Stadt und die Nutzung vorhandener Infrastrukturen wie etwa dem beliebten Weserradweg. Aber auch die Risiken und Schwächen der Stadt gilt es zu betrachten. Herausragend dabei das fehlende Angebot für die Abendgestaltung junger Menschen, das fiel den Studierenden bei ihrem viertägigen Aufenthalt sofort ins Auge. Die Uferpromenade ist nicht vernünftig zugänglich und die Sortimentsauswahl in den Geschäften ist ausbaufähig. Vorschläge für die Verbesserung der Situation machten die jungen Masterabsolventen auch, darunter der Ausbau des ÖPNV, die Stärkung der Kooperation Rintelns mit Bildungseinrichtungen ihrer Partnerstädte und eine ökologischere Ausrichtung der Stadt. Eine zentrale Forderung: Eine Jugendherberge für neue Touristengruppen. Bürgermeisterin Andrea Lange freute sich über die akribische Arbeit der jungen Leute und stellte heraus, dass es ein Patentrezept für eine gelungene Innenstadtentwicklung nicht gebe: "Jede Stadt muss ihre eigenen Lösungen finden!" Und das erfordere Ausdauer. Die individuellen Lösungen müssten an die lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten angepasst sein, um die Innenstadt resilient für die Zukunft zu machen. Das Masterprojekt "Transforming the town center of Rinteln" werde die Stadt allerdings dabei unterstützen, ihre eigenen Lösungsansätze zu finden.

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