In der Spitze rund 250 Menschen haben sich an der Kundgebung in
Stadthagen beteiligt, die nach einem Jahr des russischen
Angriffskrieges auf die gesamte Ukraine zum Frieden aufrief.
Eingeladen hatten zu der Demonstration in der Kreisstadt und Umland
lebende Ukrainer, die Stadtverwaltung, die Kirchengemeinde St.
Martini sowie der Verein "International Children Help (ICH). "Hoch
lebe die Ukraine", erklang es mehrmals lautstark aus Reihen der
ukrainischen Teilnehmer während des Zuges von der Amtspforte zum
Marktplatz und während der dortigen Kundgebung. Für sie war die
Demonstration auch ein Zeichen des Widerstandswillens gegenüber dem
Angriffskrieg der Russischen Föderation auf ihr Land. Dies drückte
sich ebenso in den zahlreichen blau-gelben Fahnen und Schildern
aus, auf denen Sätze wie "Okkupanten, zurück nach Hause" oder
"Seien Sie solidarisch mit der Ukraine. Lasst uns gemeinsam
Russland besiegen" zu lesen war.
Bürgermeister Oliver Theiß betonte in seiner Rede, dass jeder
Kriegstag von der bisher vergeblichen Hoffnung getragen worden sei,
dass sich eine Perspektive für den Frieden auftue. Die
Demonstration setze wie viele ähnliche Kundgebungen "ein Zeichen
der Solidarität für die Bevölkerung der Ukraine". Sie würden zudem
ein Signal an das Putin-Regime senden, dass der Krieg nicht aus dem
Fokus gerate. Der Bürgermeister richtete den Blick zudem auf die
Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien, warb auch für die
dort Betroffen um Unterstützung.
Iryna Hnatiuk vom Ukrainischen Organisationsteam betonte, dass es
im Februar des vergangenen Jahres das Ziel des russischen Angriffs
gewesen sei, Kiew innerhalb von 72 Stunden zu nehmen und die
Ukraine "von der Landkarte zu tilgen". Sie und der zweite
ukrainische Hauptredner Viackeslav Nasarenko zeigten das Leid auf,
welches die Invasion für die Menschen in der Ukraine bringt.
Erinnerten an Tausende von getöteten und verstümmelten Soldaten und
Zivilisten, die Bombardierungen von Städten und Infrastruktur, die
Kriegsverbrechen russischer Einheiten. "Ein Jahr der Ängste, ein
Jahr voller Schmerzen", liege hinter den Menschen so Hnatiuk, aber
auch "ein Jahr der Hoffnung und ein Jahr des Mutes". Beide drückten
Dank aus für die "menschenwürdige Aufnahme" und Unterstützung der
Geflüchteten durch die deutsche Regierung, die Hilfsorganisationen
vor Ort wie AWO, Alte Polizei, Tafeln, Kirchengemeinden, das ICH
und die "einfachen Bürger". Sie und weitere ukrainische Teilnehmer
brachten in ihren Beiträgen den Behauptungswillen gegen den
Angriffskrieg zum Ausdruck und riefen zur Unterstützung durch
Waffenlieferungen auf.
Dieter Kindermann, Präsident des ICH, hob die Bereitschaft zur
Unterstützung in der Schaumburger Bevölkerung hervor, die seine
Organisation befähigt habe, eine ganze Reihe von Hilfstransporten
in die Ukraine zu organisieren.
Die Veranstaltung schloss mit einem Friedensgebet von Oberprediger
Martin Runnebaum, in dem er um Unterstützung für die Menschen in
Not, um "Heilung, Freiheit und Zukunft" bat.
Foto: bb
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Friedenswunsch und Wille zum Widerstand
Kundgebung gegen Krieg in der Ukraine in Stadthagen
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