"Steuergerechtigkeit steht für diese Landesregierung an erster
Stelle!" Auszug aus der Presseerklärung des Finanzministeriums
anlässlich des Besuches von Minister Gerald Heere beim Finanzamt
Stadthagen. In Anwesenheit der beiden Landtagsabgeordneten Colette
Thiemann (CDU) und Jan-Philipp Beck (SPD), begrüßte die Leiterin
der Stadthäger Behörde, Brigitta Tewes, den niedersächsischen
Finanzminister. Die Regierungsdirektorin hatte im Juli 2021 die
Leitung im Stadthäger Schloss übernommen. Heere ist seit circa vier
Monaten im Amt und besucht derzeit die Finanzämter im Land. Mit dem
Hinweis "Butter bei die Fische bringen", will er den Austausch mit
den Behörden vor Ort voranbringen. Das besondere Ambiente in
Schaumburg wurde im Rahmen des Besuches von ihm als eines der
schönsten Gebäude hervorgehoben. Tewes und Beck betonten, dass das
Gebäude wie auch das Areal für kulturelle Zwecke, z.B. das
Fiskus-Fest, genutzt würde. Heere hob hervor, dass im August nach
bisherigen Planungen 180 Finanzanwärterinnen und -anwärter die
Ausbildung an der Steuerakademie in Rinteln beginnen sollten - nun
ist beabsichtigt, 225 Anwärter einzustellen. "Die Reform der
Grundsteuer stellt für alle Finanzämter eine zusätzliche große
Aufgabe dar", erklärte Heere, allein auf den Standort Stadthagen
entfallen circa 73.000 Fälle bei etwa 3,6 Millionen in
Niedersachsen.
"Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber," Finanzminister Gerald
Heere
Das Thema Digitalisierung sei thematisch eng mit der
Grundsteuerthematik verbunden, damit sollen die Mitarbeiter
entlastet werden. Thiemann verglich den althergebrachten strengen
Finanzbeamten mit Ärmelschoner mit den qualifizierten
Steuerfachmännern -frauen von heute. Europäisches Recht,
Unternehmergewinne und Kryptowährung stellen die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter vor besondere Herausforderungen. Kernthema des
Pressegesprächs war der Stand der Umsetzung der Grundsteuer-Reform.
Nach Angaben des Ministers sind in Niedersachsen etwa 90 Prozent
der verpflichtenden Erklärungen eingegangen. Laut Tewes liegt der
Durchschnitt in Schaumburg bei etwas über 80 Prozent. Die
Finanzminister -und Senatoren der norddeutschen Bundesländer
Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg
und Bremen kooperieren im Rahmen eines Nordverbundes. In diesen
Ländern werden demnächst die Personen erneut angeschrieben, die
noch keine Grundsteuer-erklärung abgegeben haben. In einer
Staffelung soll zunächst eine neue Frist gesetzt werden, in der der
Verpflichtete noch ohne Säumniszuschlag reagieren kann. Danach wird
ein Zuschlag von 25 Euro pro Monat fällig, bevor die Steuer
schlussendlich geschätzt wird. Die zuständige Sachgebietsleiterin
Iris Spillmann machte im Gespräch darauf aufmerksam, dass es für
eingereichte Erklärungen keine Eingangsbestätigung gäbe. Immer
wieder würde diese erbeten, könne jedoch wegen des hohen Aufwandes
nicht erteilt werden. Mit 163 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei
das Personalsoll erfüllt, so Vorsteherin Tewes, 40 Prozent seien im
gehobenen, 60 Prozent im mittleren Dienst. Pro Jahr müssten etwa 20
Mitarbeiter ersetzt werden, da diese in den Ruhestand verabschiedet
würden. Im Anschluss des Gespräches besuchte der Minister gemeinsam
mit den Landtagsabgeordneten und den Pressevertretern die Büros
über der Schlosspassage. Hier ist die mit fünf zusätzlich
eingestellten Mitarbeitern verstärkte Abteilung für die
Grundsteuererfassung untergebracht.
-
Finanzminister Gerald Heere besucht Stadthagen
Minister plant 45 zusätzliche Nachwuchskräfte für die Finanzämter
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum