). Die Stadtgebühren für die Händler auf dem Stadthäger Markt
werden sich zum 1. April um 30 Prozent erhöhen, der Stadtrat
beschloss dies einstimmig. Damit endet eine längerdauernde
Diskussion mit einer Kompromisslinie, die zu einer merklichen
Anhebung führt aber keine Kostendeckung für die Stadt erreicht. Der
Rat wird sich mit dem Thema Wochenmarkt jedoch weiterhin befassen.
Jedenfalls betonten die Redner in der Sitzung, dass es abgesehen
von der Gebührengestaltung wichtig sei, nach Wegen zu einer
Belebung zu fahnden. Noch immer ein wichtiger Frequenzbringer, habe
dieser doch zuletzt an Attraktivität eingebüßt, so das Fazit.
Jan-Philipp Beck (SPD), Sprecher der Gruppe SPD/Grüne, erklärte,
dass die Festlegung auf die 30-prozentige Erhöhung eine
"Entscheidung mit Fingerspitzengefühl" sei. Die ursprüngliche
Vorlage der Verwaltung mit einer Erhöhung um 60 Prozent hätte zu
einer zu starken Kostenbelastung für die Händler geführt, so Becks
Argumentation. Mit dem jetzigen Kompromiss verringere sich das
Defizit der Stadt in Bezug auf den Wochenmarkt. Die durch
vielfältige Preiserhöhungen betroffenen Marktbeschicker würden
jedoch gleichzeitig nicht überlastet. Es gelte, den Markt als
wichtigen Frequenzbringer für Gastronomie und Einzelhandel in der
Innenstadt zu stärken und nicht etwa durch übermäßiges Anheben der
Gebühren Beschicker zur Aufgabe zu bringen.
Heiko Tadge hielt als Fraktionssprecher der CDU fest, dass die
Christdemokraten auch eine Erhöhung von 60 Prozent für vertretbar
gehalten hätten. Was sich prozentual erheblich anhöre, stelle sich
beim Blick auf die absoluten Zahlen weit weniger dramatisch dar
(Der Gebührensatz steigt von 1,40 Euro auf 1,82 Euro je laufenden
Meter Frontlänge). Die CDU trage den Beschluss mit der Erhöhung um
30 Prozent jedoch mit. Wie auch Beck unterstrich Tadge, dass es
gelte, den Wochenmarkt als ein wichtiges, die Innenstadt belebendes
Element mit neuen Ideen zu stärken und dessen Attraktivität zu
erhöhen.
Lothar Biege betonte für die FDP, dass die Liberalen den Beschluss
mittragen würden, weil damit nach vielen Jahren endlich eine
Erhöhung erreicht werde. Allerdings hätte sich seine Fraktion eine
Kostendeckung für die Stadt gewünscht. Wie Beck und Tadge sprach er
sich für regelmäßigere Anpassungen in der Zukunft aus. Dann müssten
diese nicht in so großen Schritten erfolgen. Nicht folgen wollte er
der Argumentation der steigenden Kosten für die Beschicker. Diese
betreffe schließlich alle Unternehmen und auch den stationären
Handel, der keine Erleichterungen erhalte. Hier ergebe sich eine
Schieflage.
Bürgermeister Oliver Theiß (parteilos) wies Vorwürfe einer
fehlenden Kommunikation zwischen Verwaltung und Markthändlern
zurück. Es habe einen stetigen Austausch gegeben, allerdings seien
in bestimmten Bereichen verschiedene Positionen vertreten worden.
Beck entgegnete, hier habe sich im Austausch mit Beschickern für
SPD und Grüne ein anderes Bild ergeben.
Foto: bb
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Gebühren klettern um 30 Prozent
Höhere Standgebühren für Händler / Wochenmarkt wird Thema bleiben
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