Möglichst zeitnah soll die Stadt Bad Nenndorf eine Solidar- oder
Städtepartnerschaft mit einer Stadt in der Ukraine aufnehmen, so
der Beschluss der örtlichen Politik, der auf dem Wege ist, konkret
zu werden. Mit dem Auftrag der Politik habe er sich gemeinsam mit
dem Ratsherren und stellvertretenden Bürgermeister Dietmar
Buchholz, der den entsprechenden Antrag zu einer Partnerschaft
einbrachte, zunächst eine Online-Anfrage an die "Servicestelle
Kommunen in der einen Welt" (SKEW), das Kompetenzzentrum für
kommunale Entwicklungspolitik gerichtet, um zu erfahren, "wie uns
diese Einrichtung bei der Auswahl einer Partnerschaftsgemeinde
unterstützen kann. Die Antwort steht noch aus", erklärt Andre Lutz,
erster Samtgemeinderat, gegenüber dieser Zeitung. "Allerdings haben
wir auf Anregungen auch zwei konkrete Gemeinden, an die wir denken
und mit denen es klappen könnte, eine Partnerschaft einzugehen", so
Lutz.
Hierbei handle es sich um Perschotrawensk, eine ukrainische
Partnerstadt von Gdòw, der polnischen Stadt, mit der Bad Nenndorf
eine Partnerschaft unterhält. Die Idee dazu: "Dass wir mit Bad
Nenndorf ein Dreierbündnis daraus machen. Das ist eine Option. Die
zweite Option ist durch das Ratsmitglied Julian Kelterborn angeregt
worden", erläutert Lutz. Hierbei gehe es um die Stadt Turijsk. Sie
liegt etwa 400 Kilometer von Gdòw und 60 Kilometer von Kovel
entfernt. Über einen persönlichen Kontakt habe Kelterborn erste
Kontakte mit der dortigen Stadt aufnehmen können. Kelterborn: "Über
meinen Bekannten, der in Kovel wohnt und die dortige Sprache
beherrscht, habe ich eine Anfrage an die Stadt Turijsk gestellt,
die umgehend mit einem formalen Ratsbeschluss positiv beantwortet
wurde. Davon habe ich Herrn Lutz unterrichtet, die Antwort liegt
ihm vor, um sie in die politischen Gremien hereinzugeben." Der Rat
in Turijsk erklärt darin, dass er gerne mit der Stadt Nenndorf in
Gespräche zu einer Solidarpartnerschaft gehen würde.
Mit Unterstützung der SKEW-Kontaktstelle könnten erste Kontakte zu
den Städten geknüpft werden. Die Politik habe letztlich zu klären,
für welche Partnerschaft an welchem Ort sie sich entscheidet. Es
gab bereits Tendenzen zum Dreierbündnis mit Gdòw, das als beste
Lösung gesehen wurde. Lutz: "Aber man muss das Pro und Contra
sicherlich abwägen und auch hören, wie das Interesse von den
Ortschaften zu bewerten ist." Auch die Servicestelle werde hierzu
eine Einaschätzung geben können, so Lutz weiter. Die Entfernung
könne sicherlich nicht unberücksichtigt bleiben. Die Stadt Turijsk
liegt im westlichen Teil der Ukraine und somit näher an der
polnischen Grenze. Die ukrainische Partnerstadt von Gdòw liegt im
östlichen Landesteil, nicht weit von der russischen Grenze
entfernt, in einer Entfernung von 1.400 Kilometer zu Gdòw.
Das nächstliegende Ziel in diesen Fragen sei, so Lutz, innerhalb
von vier Wochen einen Online-Gesprächstermin mit mindestens einem
der gewählten Orte zustande zu bringen, um daraus weitere
Folgerungen und Beschlüsse fassen zu können.
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Ukrainische Partnerschaft wird konkretisiert
Zwei Städte der Ukraine als Vorschläge unterbreitet
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