1. Schaumburgs Geschichte neu entdecken

    Die Totenkrone der jung verstorbenen Engelmarie Sofie

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    Ende vergangenen Jahres konnte das Bückeburger Museum nach umfangreichen Sanierungsarbeiten und der Neukonziperung der Ausstellung wiedereröffnet werden. Im Rahmen unserer Serie "Schaumburgs Geschichte neu entdecken" wird das Schaumburger Wochenblatt ausgewählte Stücke und die Geschichten dahinter vorstellen. Im ersten Teil schauen wir uns den bäuerlichen Gedenk-Epitaph für die 1881 nicht mal zweijährig verstorbene Engelmarie Sofie Catherine Hävemeyer aus Vornhagen. Die aufwendig gearbeitete Totenkrone stellt eine Nachbildung der Lindhorster Brautkrone dar und ist im Obergeschoss des Museums, dass sich ausschließlich der Schaumburger Tracht und dem Blaudruck widmet, anzusehen. Die Zahlen und Buchstaben "MSCH 81" weisen auf die jung verstorbene Engelmarie Hävemeyer aus Vorhagen hin, die am 20. Dezember 1879 zur Welt kam und nach nicht einmal zwei Jahren Lebenszeit an der "Brustkrankheit", voraussichtlich die Lungentuberkulose, verstarb. Als Erinnerung an die Verstorbene wurde der Totenkranz nach ihrem Tode in der Kirche aufgehängt. Dieser Brauch wurde bis Ende des 19.Jahrhunderts in nahezu ganzen deutschsprachigen Raum gepflegt und symbolisierte die Hoffnung der Angehörigen, dass unverheiratete Verstorbene im Jenseits jene Erfüllung erfahren, die ihnen im Leben versagt blieb. Gefunden wurde die Totenkrone auf dem Dachboden der Kirche. "Leider sind heute nur wenige dieser Totenkronen erhalten. Auch dieses Stück war so fragil, das selbst nach der Restauration in Hannover, gefördert durch die Schaumburger Landschaft, die Restauratoren Mühe hatte, das aufwendig gearbeitete Stück sicher und ohne Schäden bei uns in der Vitrine zu platzieren", erklärt Museumsleiterin Dr. Anke Twachtmann-Schlichter. Foto:nh

    Infokasten: Das Bückeburger Museum wird größtenteils durch Ehrenamtliche des Museumsvereins bewirtschaftet, die während der Öffnungszeiten den Besuchern für Fragen zur Verfügung stehen. Aktuell sucht das Museum dringend Verstärkung: Interessierte Ehrenamtliche, die gerne beim Wochenendbetrieb, samstags und sonntags, 13 bis 17 Uhr, mithelfen möchten, können sich gerne beim Museum unter 05722-4868 melden.
    Zudem lädt das Museum im Rahmen der Museumspädagogik am Freitag, den 10. Februar" zu einer besonderen Führung für Kinder ein: Ab 17 Uhr können diese das Museum im Dunkeln mit Taschenlampen für einen kleinen Unkostenbeitrag von zwei Euro erkunden. Anmeldungen sind unter der oben genannten Telefonnummer erforderlich.

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