Die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg äußert sich in einer
Pressemitteilung zu den Angaben der Organisatoren der Demonstration
in Lindhorst, die erklärten, es gebe zunehmende rechtsextreme
Aktivitäten im Raum Lindhorst (siehe Bericht zur Demo). Die Polizei
widerspricht dieser Einschätzung und betont, es gebe "derzeit keine
Hinweise für eine aufkeimende oder gar bestehende rechte Szenen in
der Gemeinde Lindhorst". Die Aussagen der Organisatoren während der
Versammlung in Bezug auf rechtsextreme Aktivitäten sowie "vermehrte
rechtsmotivierte Schmierereien" könnten so nicht bestätig werden.
In den vergangenen zwei Jahren seien weder "rechte Schmierereien"
noch andere rechtsmotivierte Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten
bei der Polizei angezeigt worden, wie es in der Pressemitteilung
der Inspektion heißt.
Am Versammlungstag selbst hätten Polizeibeamte am Bahnhof auf einem
Metallmülleimer ein kaum auffälliges, kleineres, eingeritztes
Hakenkreuz festgestellt. "Tatzeit und Täterschaft konnten jedoch
nicht näher eingegrenzt werden. Der Staatsschutz hat die
Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen
verfassungswidriger Organisationen aufgenommen", formuliert die
Polizei. Mit Ausnahme dieser Straftat würden keine Hinweise auf
rechtsextreme Aktivitäten in der Gemeinde Lindhorst vorliegen. Die
Entwicklungen würden aber weiter sehr intensiv beobachtet. "Auch
dahingehend, ob die aktuellen Aktivitäten dazu genutzt werden
sollen, eine linksautonome Szene in Lindhorst zu etablieren oder
sich dort zu profilieren", so die Meldung.
Die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg befasse sich seit vielen
Jahren, insbesondere auch seit den so genannten Trauermärschen in
Bad Nenndorf, sehr intensiv mit der Thematik antidemokratischer
Entwicklungen in den Landkreisen Nienburg und Schaumburg. Gerade
auch die Zeit der Pandemie habe dabei noch einmal verdeutlicht, wie
(Fehl-)Informationen gezielt eingesetzt würden, um Menschen zu
manipulieren oder zu verunsichern. Vor diesem Hintergrund führe der
Staatsschutz der PI Nienburg/Schaumburg eine ständige Lagebewertung
zu möglichen bestehenden oder aufkeimenden demokratiefeindlichen
Bewegungen durch. Alle relevanten Behörden stünden dazu
übergreifend in einem engen Austausch.
-
„Keine Hinweise auf rechte Szene“
Polizei widerspricht Aussagen der Demo-Organisatoren
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum